OÖ. Heimatblätter 1990, 44. Jahrgang, Heft 3

Seine Witwe erhielt aufgrund eines kaiserlichen Gnadenerweises zum Un terhalt und zur Erziehung der Kinder einige Güter wieder zurück.® Über die Bereinigung der Causa Sin zendorf hinaus brachte die Untersu chung die Erlassung einer Hofkammer ordnung im Jahre 1681, die aber den im Jörgerschen Gutachten angeregten Re formen des Finanzwesens nur annähe rungsweise Rechnung trug.® Herbert Bezdek Literaturverzeichnis Baumstark, Reinhold: Leopold I. Freiburg i.Br. 1873. Mailath, Johann Graf: Geschichte des österreichi schen Kaiserstaates, Bd. 4, Hamburg 1834-1850. Spielmann, John P.: Leopold 1. Graz 1981. Wolf, Adam: Fürst Wenzel Lobkowitz. Wien 1869. Wolf, Adam: Die Hofkammer unter Kaiser Leo pold 1. Sitzungsberichte der phil.-hist. Glasse der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Wien, Oktoberheft des Jahrganges 1853 (XL Bd.). Wurzbach, Konstantin von: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Wien 1856. 1891. Zeidler, Johann Heinrich: Großes vollständiges Uni versallexikon. Bd. 37, Nachdruck. Graz 1962. Biographisches Wörterbuch zur Geschichte. III. Band, München. deutschen Graf Sinzendorf war in erster, kinderloser Ehe mit Anna Regina, einer Tochter des Freiherrn Georg Wilhelm Jörger zu Tollet, verbunden. Sei ner Zweitehe mit Dorothea Elisabeth aus dem herzoglichen Hause Holstein zu Wiesenburg entstammten drei Kinder. Der älteste Sohn Chri stian Ludwig starb den Soldatentod; die Tochter heiratete in das Haus Hohenzollern-Hechingen ein. Der zweite Sohn Philipp Ludwig Wenzel (1671-1742) brachte es wiederum im höfischen und diplomatischen Dienst bis zum Obersten Staatskanzler. Er hat bis zu seinem 71. Lebens jahr vier Monarchen gedient und wurde mit der Herrschaft Schärding dotiert. Das umfangreiche Gutachten des Grafen Jörger mußte nach dem Druck noch von ihm selbst ver nichtet werden, weil es zu viele politische Ge heimnisse preisgab.

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