OÖ. Heimatblätter 1990, 44. Jahrgang, Heft 3

darauf fleißig weiter, bis man vor etwa 17 Jahren begann, angeregt durch Herrn Adolf Eichenseer, Bezirksheimatpfleger der Oberpfalz, diese Instrumente des Egerländer Typs (= Bockpfeife) nachzu bauen. Inzwischen wurden bei verschie denen Seminaren (Pleystein, Waldmün chen) schon über hundert solcher Instru mente erzeugt. Es gibt besonders in Niederbayern und in der Oberpfalz bereits wieder zahl reiche Gruppen, die bei verschiedenen Anlässen, wie Hochzeiten, Volksmusik veranstaltungen etc., aufspielen. In Oberösterreich baut seit einigen Jahren Herr Arnold Lobisser, Hallstatt, verschiedene Typen von Dudelsäcken. Es gibt in Oberösterreich mehrere Einzelspieler und als Formation die „Kremsmünsterer Bock- und Leier musik". Sie tritt in verschiedenen Be setzungen auf, wobei neben Geige auch Klarinetten (Es, B) und der Kontrabaß verwendet werden. Auch in der Steier mark sind schon mehrere Dudelsackkapellen aktiv. Im August 1989 fand in Kremsmünster ein internationales Fest der Dudelsackpfeifer statt, bei welchem Gruppen aus der Steiermark, BRD, CSFR, Estland und Oberösterreich teilDudelsackspiekr Foto: privat nahmen. Auf Grund des großen Anklanges bei der einheimischen Bevölke rung wurde dieses Musikantentreffen auch heuer wieder in der Zeit vom 3. bis 5. August 1990 wiederholt. Rudolf Lughofer Ein Finanzskandal vor 310 Jahren Wenn auch von den politischen und militärischen Ereignissen dieser Zeit überschattet, hat dennoch in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts die Affäre um den Hofkammerpräsidenten Graf Sin zendorf viel Staub aufgewirbelt. Georg Ludwig Graf Sinzendorf,^ auch Sintzendorf, aus der Fridauschen (Neuburgschen) Linie der Familie, geNictit zu verwechseln mit Georg Ludwig Graf Zinzendorf (1662-1700), einem Diplomaten, der sich große Verdienste erworben hat. Des gleichen nicht mit Karl Johann Chrishan Graf Zinzendorf (1739-1813), der als ausgezeichne ter Finanzexperte unter Joseph II, Präsident der Rechnungs-Hofkammer (Vorläuferin des Rech nungshofes) war. Im übrigen waren die beiden gräflichen Häuser durch Einheirat einer Zinzen dorf in die Familie Sinzendorf (Ernstbrunner Linie) miteinander verbunden.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2