OÖ. Heimatblätter 1990, 44. Jahrgang, Heft 3

darüber hinaus bereit erklärt, eine bereits erarbeitete Sonderausstellung an Sand ler Bildern im Hinterglasmuseum zu zei gen. Die weiteren Referate gingen schließ lich direkt auf die Glaserzeugung bzw. Hinterglasmalerei in Südböhmen und Österreich ein. Dr. Düna Panenkova vom Südböh mischen Museum in Budweis zeigte Bei spiele für die verschiedenen Erzeugnisse und Techniken der Glashütten Südböh mens, Dr. Hans Jesserer aus Wien wies auf die unterschiedlichen Entwicklungen und die feinen technischen Unterschiede in der Hinterglasproduktion zwischen den Orten Sandl und Buchers hin. Zwei Exkursionen lockerten den theoretischen Teil des Symposions auf und boten Gelegenheit zur Diskussion. Eine davon führte in die umfangreiche Hinterglasbildersammlung des Heimat hauses Freistadt, die andere in das be nachbarte Südböhmen. Letztere war für viele Tagungsteilnehmer eine erstmalige Begegnung mit dem Nachbarland, ge dacht auch als Entdeckungsreise in einen ehemals eng verbundenen Kulturraum. Sowohl das Möbelmuseum in Zumberk (Sonnberg) als auch die Hinterglasaus stellung im Südböhmischen Museum in Budweis zeigten manch Überraschen des. Für die Praktiker unter den Teilneh mern war ein parallel zum Symposion angelegtes Workshop gedacht: Frau Ger traud Wiedra (BRD) zeigte und erklärte Konservierung und Restaurierung alter Hinterglasbilder und gab ihr großes Wis sen auch zu Technik und Materialien der historischen Hinterglasmalerei preis. Der abschließende Vortrag von Dr. Hans Jesserer, gehalten unter dem Titel „Die Welt der Idinterglasbilder - Hinter glasbilder der Welt" wies bereits auf die Thematik des nächsten Symposions in Sandl hin - sie soll verstärkt die europäi sche Dimension der Hinterglasmalerei ansprechen. Hermine Aigner Fund einer römischen Münze in Sieming Wie kürzlich bekannt wurde, stieß Herr Manfred Hoffmann vor einigen Jah ren beim Umstechen in seinem Gemüse garten in Sierning, Hühnerleitenstraße 9 auf eine spätrömische Kupfermünze „Follis". Das Geldstück wurde in der Münz stätte Aquileija zur Zeit des römischen Kaisers Jovianus (363-364) geprägt. Es ist ca. 1.625 Jahre alt, ein Hinweis auf die Anwesenheit von Römern in unserer Heimat und ein Zeichen römischer Be siedlung in der Gegend um das heutige Sierning. Das römische Zahlungsmittel übergab Herr Hoffmann dem Oö. Lan desmuseum zur Bestimmung. Dort wur de die Herkunft der Münze festgestellt und die Inschriften der Vorder- und Rückseite dargelegt. Die Rundschrift der Vorderseite (Avers) lautet: DN JOVIA-NVS PF AVG (= Dominus Jovianus Pius Felix Augustus, Herr/Gebieter Jovianus der Fromme, der Glückliche Augustus). Die Rückseite (Revers) trägt folgenden Text: VOT V

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