t i In der Mahlstuhe der Lexmühle steht heute noch ein einfacher Wahenstuhl, der den steinernen Mahl gang abgelöst hat. Beim Wakenstuhl besorgten zwei geriffelte Stahlwalzen statt der sich drehenden Steine den Mahlvorgang. Foto: Fritz Fellner Die Reparaturen an den Holzteilen einer Mühle führten Zimmerleute durch. Sie waren viele Monate im Jahr auf der Stör und speziell ausgebildete Fach kräfte. Sie selbst hörten es auch nicht gerne, wenn man sie Zimmerleute nannte, denn ihre Arbeit bestand in der Reparatur und im Bau der Mühlräder und in der Wartung und Betreuung der Kempenräder. Für die Lexmühle arbeiteten entwe der die Zimmerleute Strauß und Pöschko aus St. Oswald bei Freistadt oder der Nußbaumer und der Sautner aus Obersinnetschlag aus dem Böhmi schen. Sie zogen von Werk zu Werk und boten ihre Dienste an. Ein Wasserrad konnten zwei Zimmerleute in vierzehn tägiger Arbeit bauen. Sie trugen sämt liche Werkzeuge in großen Holzkisten, die sie mit breitem Ledergurt geschultert hatten, mit sich. Quartier bezogen sie beim jeweiligen Arbeitgeber, der auch für die Kost aufkam. Die Mühlräder wurden aus Lärchen- oder Kiefernholz gefertigt. Die Müller lagerten schon einige Zeit vor dem Neubau eines Rades das Holz. Denn alle zehn bis fünfzehn Jahre war es zu er neuern. Das Holz mußte gut durchge trocknet und natürlich von bester Quali tät sein. Die Kunden der Lexmühle ka men aus Windhaag, Mairspindt, Zettwing, Oppolz, Böhmdorf, Johannesdorf, Zirnetschlag, Untersinnetschlag und Leopoldschlag. Die größeren Bauern hatten eigene Wagen zum Transport des Getreides und des Mehles. Jeder hatte seine eigenen Mehlsäcke, die am Boden mit Leder besetzt waren. Der Müller er hielt als „Maut" zehn Prozent des Getrei des, vier Prozent gingen beim Mahlvor gang verloren („Verstaubung").^ Es wur den Mehlsorten I., II. und III. Qualität er zeugt. Das Mehl I. Qualität wurde zum Zubereiten feiner Mehlspeisen, wie Knö del und Strudel, verwendet, aus der II. Qualität („weißes Mehl") und der III. Qualität wurde Brot gebacken. Der Anteil an Futtermehl (z.B. Kleie) betrug 26 Prozent an der Gesamtausbeute. Ge- ' Rudolf Ortner aus Tragwein (siehe Anm. 3) be richtet von drei Prozent Verstaubung und zehn Prozent Maut. „Der Kunde hatte nichts zu be zahlen, außer der Bauer war nobel und gab dem Müllerburschen ein Trinkgeld, was dieser gerne entgegennahm."
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