OÖ. Heimatblätter 1990, 44. Jahrgang, Heft 3

I Die Lexmühk in Hammern, Gemeinde Leopoldschlag, erhielt die heutige Form nach Umbauten im Jahre 1793 (Jahreszahlen auf dem Rüsthaum in der Stube und auf einer Steinplatte bei der Säge). Von 1921 bis 1938 war hier das tschechoslowakische Zollamt untergebracht, bis 1938 wurde ein Gasthaus geführt und bis 1955 die Mühle betrieben. Foto: Fritz Fellner nachschütten mußte, denn die Steine durften nicht leer laufend Der Gang der Mühle mußte laufend überprüft werden. Der Müller hörte, ob alles in Ordnung war oder ob sich der Gang der Mühle mit den zahlreichen Transmissionen, Kempenrädern und den sonstigen bewegenden Teilen verän derte. „Dreimal abkempt ist soviel wie einmal abbrennt." Dieser Ausspruch be weist die Wichtigkeit der Überwachung des Werkes. Ein „Abkempen" war ge fürchtet, weil es umfangreiche Repara turen und den Stillstand des Werkes nach sich zog. Die Kempenräder setzten die Bewegung des Wasserrades in die Drehbewegung des Mühlsteines, des „Läufers", um. Das Stirnrad und das Win kelrad waren aus Holz gefertigt und hat ten auch hölzerne Zähne. Bei einem Ab kempen, sozusagen einem Getriebe schaden in der Mühle, mußte der ge samte Übertragungsmechanismus er neuert oder zumindest gründlich repa riert werden, denn die hölzernen Zähne hielten einem üngleichlaufen nicht stand. ^ Eine sehr gute Beschreibung des Müllerlebens gibt Rudolf Ortner, der Eigentümer der Sonn mühle in Tragwein. Heimatbuch von Tragwein (S. 296-300). Freistadt 1987.

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