OÖ. Heimatblätter 1990, 44. Jahrgang, Heft 3

„Das MüUerleben hat Gott gegeben" Mühlen an der Maltsch Von Fritz Fellner Südlich des Viehberges bei Sandl entspringt ein kleines Bächlein, der Hängerbach, der jedoch durch die zahl reichen Zuläufe rasch anschwillt. Er zieht sich in der Folge weiter nach Norden und gelangt nach Windhaag bei Freistadt. Kurz nach der Ortschaft mündet er in die Maltsch, die bis Wullowitz die Grenze zwischen dem Mühlviertel und der CSFR bildet. An dieser etwa 18 Kilometer langen Strecke befinden oder befanden sich mehr als 25 wasserbetriebene Wer ke,^ also durchschnittlich alle 700 Meter ein Werk. Die Mühlbäche mußten so an gelegt werden, daß einerseits die Werke möglichst viel Energie für ihren Betrieb erhielten, andererseifs aber die Nachbar werke (die sogenannten „Ober- und Unterlieger") nicht behindert wurden. Unter diesen Werken waren 16 Mühlen, die für die umliegenden Bauern das Ge treide zu Mehl vermahlten. Heute sind alle Mühlen stillgelegt. Der Lexmüller^ betrieb seine Mühle bis 1955. Er erzählte gerne von jener Zeit, als das Mühlrad seine Walzenstühle und Mahlgänge, seine Schälmühle und Elevatoren antrieb. „Das Müllerleben hat Gott gegeben, aber das Mahlen in der Nacht hat der Teufel aufgebracht!" Dieser Satz steht handgeschrieben auf einer Holzwand in der alten Mahlstube der Lexmühle. Hier hat der Müller seinen Unmut über die endlosen Nachtwachen zum Ausdruck gebracht. Denn der Müller mußte auch in der Nacht mit all seinen Sinnen bei der Arbeit sein. Er konnte sich zwar in der Mahlstube für gewisse Zeiten zur Ruhe begeben, aber einen durchgehenden Schlaf fand er nicht. Eine Glocke erin nerte ihn daran, daß er neues Getreide Das sind; Hacklbrunner-Mühle in Sandl an der Maltsch, die Alte Säge (Herrschaftssäge) an der Maltsch, die Fuchsmühle auf böhmischer Seite (der Müller erzeugte auch Dachschindeln), die Pölzmühle in Obernschlag, eine Mühle und Säge an einem Nebenbach des Hängerbaches, die Obere Leithenmühle, die Untere Leithen mühle, die Firnsingmühle, die Schlöglmühle, die Pramhofmühle, die Mühlbachler-Hammerschmiede am Oberwindhaager Bach, das Sengstschmied-E-Werk in Windhaag die Felbermühle, der Hofwieshammer (heute das Freilichtmuseum Hofwieshammer), die Dorf mühle in Mairspindt, der böhmische Hammer schmied Kovars kurz vor dem Zusammenfluß von Felberbach (so heißt der Hängerbach ab der Felbermühle) und Maltsch auf böhmischer Seite, der Pinecker-Hammer (Kregl), der Breit hammer an der Maltsch (gehörte zum Rösslhammer und bereitete das Roheisen auf), der Rösslhammer, der Zettwinger Hammerschmied (Bruckner) in der ehemaligen Ortschaft Zettwing, die Lexmühle, der böhmische Karpfen hammer, der Geyerhammer, die Hausmühle Wiltschko auf böhmischer Seite, die Hausruck mühle, die Mittermühle (Rasch) in Leopold schlag die Hackermühle, die Stiegersdorfer Mühle und schließlich der Hammerschmied in Wullowitz. ' Alois Greul (1920-1989), Müller- und Säge meister, Hammern 6, Gemeinde Leopoldschlag.

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