OÖ. Heimatblätter 1990, 44. Jahrgang, Heft 1

Das Hauptproblem des Hausruckbergbaus war von Beginn an der Kohle transport. Wirft man einen Blick auf die Absatzgebiete der Kohle (vgl. Tabelle), so sieht man, daß ein großer Teil über weite Entfernungen transportiert werden mußte. Zur Zeit des ärarischen Bergbaus (bis 1809) war der Hauptabsatzraum der Haus ruckkohle Wien und Umgebung, da es an Abnehmern in Oberösterreich mangelte und sich die Kohle als ungeeignet zur Feuerung beim Salzsud erwiesen hatte.'' Um 1800 gingen rund 80 Prozent der Kohle nach Wien, wobei sie auf der Straße von Wolfsegg nach Lambach-Stadl und von dort über die Traun und die Donau nach Wien befördert wurde. Auch nach 1835 wurde zunächst ein nicht unbeträchtlicher Teil der Kohle in den Wiener Raum geliefert, doch hatten sich damals schon eine Reihe von Betrieben im Raum Lambach-Schwanenstadt angesiedelt, die als Kohle abnehmer in Frage kamea Hinzu kamen einige Betriebe im Welser und Linzer Raum (z. B. Noitzmühler Eisenblechfabrik, die bis in die vierziger Jahre Hauptkunde der Wolfsegger Bergwerksverwaltung war), die über die Pferdeeisenbahn Linz-Gmunden beliefert werden konnten. Die staatlichen Salinen im Salzkammergut spielten aber bis in die siebziger Jahre als Kohleabnehmer keine Rolle mehr. Auch in unmit telbarer Umgebung der Bergbauten (bis zu Beginn der fünfziger Jahre war der Wolfs egger Bergbau der einzig größere im Hausruckgebiet) stellten verschiedene Betriebe (Brauereien, Ziegeleien usw.) auf Kohlefeuerung um, und in Manning entstand 1847 eine „chemische Fabrik", in der die Kohle auch als Rohstoff verarbeitet wurde. Da die Kohle im Verhältnis zu ihrem Gewicht einen sehr geringen Wert besitzt, mußten die Kohleabnehmer entweder in unmittelbarer Nähe des Bergwerkes oder entlang von kostengünstigen Transportwegen gefunden werden. Der Bau von Transportwegen zu etwaigen Kunden war aus Kostengründen nicht möglich! Für den Transport der Hausruckkohle waren dabei folgende Strecken und Verkehrsmittel von Bedeutung; Straßentransport: Die Strecke von Wolfsegg-Kohlgrube (bzw. vor 1793/94 Geboltskirchen) nach Lambach bzw. an den Traunfall und ab 1835 an die Bahnstation Lambach (bis 1854). Die Strecke von Wolfsegg-Kohlgrube nach Wels (in die Noitzmühler Fabrik, bis ca. 1850). Die Strecke von Wolfsegg-Kohlgrube nach Gmunden (von ca. 1800 bis 1809). Die Strecke von Attnang nach Lambach (durch die Traunthaler Gewerk schaft, von 1848 bis ca. 1860). Wassertransport: Vom Traunfall: traunaufwärts nach Gmund en (nur bis ca. 1805), traunabwärts nach Enghagen (bei Enns, bis 1809/10, nach 1836 nur mehr geringe Men gen). ^ Ebd., S. 147 und EngdhertKoller, Die Holztrift im Salzkammergut. Linz 1954, S. 94 f.; weiters Carl Schraml, Das oberösterreichische Salinenwesen von 1818 bis zum Ende des Salzamtes im Jahre 1850. Wien 1936, S. 406 und: Die Salinen des Salzkammergutes. In: Oesterreichische Revue, Bd. 5,1863, S. 167 f.

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