mündlich bezeugten handschriftlichen Geschichten-Büchlein, die nähere Um gebung betreffend, blieb bisher erfolglos. Der kleine kulturgeschichtliche Bei trag möge das von unversehrter Natur schönheit veranlaßte Bestreben, das Ge biet in einen großen Naturpark einzubeziehen bzw. einen großen Teil der Hoch fläche zum Naturdenkmal zu erklären, noch bekräftigen - wie den Initiatoren und allen Beteiligten bei Zustandekom men des Projektes der Dank auch künfti ger Generationen sicher wäre. Herbert Hiesmayr Die lutherische Schule in Ortenburg und Oberösterreich Ein Buch aus der wissenschaftlichen Schriftenreihe der Universität Passau be handelt die Einführung der Reformation in der Reichsgrafschaft Ortenburg im Jahre 1563 bis zur Übernahme der Graf schaft durch den bayrischen Staat im Jahre 1805.^ Die Nachbarschaft Ortenburgs mit Oberösterreich beeinflußt auch die Geschichte der Reformation (und der Schule) des Landes ob der Enns. Sicher ist die Schule auch in Ortenburg - wie überall - als katholische Pfarrkirche älter und beginnt nicht erst im 16. Jahr hundert. Doch beschränkt sich der Autor auf die evangelische Schule, wofür er rei ches Quellenmaterial zur Verfügung hat te. Für das Land ob der Enns sind einige Bezugspunkte interessant, in denen auf die lutherischen Glaubensflüchtlinge (Kryptoprotestanten) und auf die Zeit nach dem Toleranzedikt (1781) einge gangen wird. Im Traunviertel (Bad Hall und Umgebung) wurden mehrere Hin weise gefunden, daß Evangelische an den Kirchen des Landes vorbei den weiten Weg nach Ortenburg nicht scheuten, um ihre religiösen Wünsche erfüllt zu sehen.^ Die Einführung der Reformation in Ortenburg geht auf den Grafen Joachim (1551-1600), geboren in Mattighofen, zurück.^ Mattighofen war zu dieser Zeit bayrisch, und Joachim lebte und residier te vorwiegend daselbst. Ortenburg war ein reichsunmiftelbares Territorium, und der Graf setzte sich 1563 nach langen Verhandlungen über alle rechtlichen Hemmnisse hinweg, führte die Augsbur ger Konfession ein und damit auch die evangelische Schule: Damit die Jugend recht hei ihnen instituiert würde und die vom adl nit ursach hetten, ire Kinder anderswo ze schicken, da si besseres lerneten. Es ging aber auch um die Bürger und Bauern, daß die Söhne das Lesen der deutschen Bibel erlernen sollten. Kirche und Schule bildeten in Or tenburg eine untrennbare Einheit. Es ist nicht möglich, im Rahmen die ses Artikels auf alle interessanten historiWilfried Hartleb, Das evangelisch-lutherische Schulwesen in der Reichsgrafschaft: Ortenburg von der Einführung der Reformation im Jahr 1563 bis zur Übernahme der Grafschaft durch Bayern im Jahr 1805 (= Schriften der Universität Passau, Bd. 9). Passau 1987. Vgl. dazu Hans Hülher, Die Transmigration evan gelischer Bauern aus dem Raum Pfarrkirchen - Bad Hall nach Siebenbürgen während der Herr schaft Maria Theresias. In: Oö. Hbl., Jg. 35, H. 3/4, Linz 1981, S. 165-192 und Hans Hülher, Georg Derfflinger - seine Vorfahren und der Lebensraum seiner frühen Jugend. In: Oö. Hbl, Jg. 37, H. 1, Linz 1983, S. 23-33. Franz Sonntag, Heimatbuch der Marktgemeinde Mattighofen. 1984, S. 52-56.
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