OÖ. Heimatblätter 1990, 44. Jahrgang, Heft 1

Mölln um J692/9i, Kupferstich nach einer Zeichnung von Johann Carl von Reslfeld (1658-1735), gestochen vom Augs burger Stecher Ulrich Kraus. H: 14,2 cm, B: 17,6 cm (OO. Landesmuseum). diges einbringt, so daß man keinesfalls von einer Kopie des Reslfeld-Bildes spre chen kann. Da ist zunächst der gemalte reizende zarte Barockrahmen, in dessen vier Ecken Olivenzweige gesetzt sind. Den unteren Rand ziert ein Spruchband: Dedicatio dominica ante festum S. Maria Magdalenae (Weihe am Tag des Herrn vor dem Fest der hl. Maria Magdalena). In der oberen Bildmitte schwebt der hl. Laurentius, dem die Kirche geweiht ist, den Himmel aufreißend, über dem dar gestellten Ort Mölln. Dieses Aufreißen des Himmels und das Erscheinen des Kirchenpatrons ist ein Charakteristikum von Prechlers Veduten, u.a. auch an einem Bild in der Stiftsgalerie Seitenstet ten (um 1730). Der barocke Kirchturm - im Gegensatz zum gotischen bei Reslfeld - ermöglicht die zeitliche Einordnung der Prechler-Bilder nach jenen von Resl feld. Prechler bediente sich öfter einer Vorlage Reslfelds, so z.B. für das Bild „Benedikts Glorie" im Stift Kremsmün ster, das er nach einem Stich Reslfelds malte.^ ^ 1.500 Jahre St. Benedikt (Ausstellungskatalog). Salzburg 1980, Kat. Nr. 265.

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