f? 'S? r ■: ' 0^- Messererwappen am Haus Steinbach ander Steyr Nr. 48. Foto: Kieweg pen? Darüber erzählen uns drei Sagen aus längst vergangener Zeitd Der Messerergeselle Georg Springinklee soll in einer Schlacht gegen die Türken dem Kaiser Sigmund das Leben gerettet haben. Im Jahre 1437 sei er dafür geadelt worden und habe seitdem drei gekreuzte Schwerter, die von einer gol denen Krone umfaßt werden, im Wappen geführt. Später habe Springinklee auf dem Sterbebett den Kaiser um das Wap pen für sein flandwerk gebeten. Was der Kaiser gnädigst zu tun geruhte. Das Messererhandwerk führte ein besonderes Wappen: In rotem oder blauem Feld drei durch eine offene Krone gestochene, gekreuzte Schwerter. Ein sol ches Wappen finden wir in Steyr an der Giebelseite des fJauses Kirchengasse Nr. 1, welches bis 1635 das Zechhaus des Steyrer Messererhandwerks war.^ Die verblaßte und etwas beschädigte Dar stellung zeigt das genannte Wappen in rotem Feld. In Steinbach a. d. Steyr ist das fJaus Nr. 48 auf der tlochgasse mit dem gleichen Wappen geschmückt. fiier wohnten einige Generationen von Messerermeistern. Die Gemeinde Steinbach a. d. Steyr führt heute das Messererwappen zur Erinnerung an die ses fJandwerk als Gemeindewappen. - Wie kamen die Messerer zu ihrem WapGemeindewappen von Steinbach an der Steyr '■ Im Zechhaus befanden sich die Herberge des Messererhandwerks und die Wohnung des Kaplans. Auch die Zechlade war dort aufbe wahrt. Der Bezeichnung „Zeche" in Österreich entspricht in Deutschland die Zunft. Etwa ab dem 16. Jahrhundert wurde in unserem Land auch das Wort Zunft verwendet. * Ludwig Beck, Die Geschichte des Eisens. 1. Abtei lung, Braunschweig 1890-1891, S. 859 ff. - Otto Johannsen, Geschichte des Eisens, Düsseldorf 1953, S. 188 ff. - Alfred Grtnser, Zunft-Wappen und Handwerks-lnsignien. 1889. Nachdruck 1971, S. 66 ff. - Vgl. Herbert Erich Baumert, Die Wappen der Städte, Märkte und Gemeinden Oberösterreichs. In: Oö. Hbl, H. 1/2, Jg. 31, Linz 1977, S. 26 (Gemeindewappen Steinbach a. d. Steyr).
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