OÖ. Heimatblätter 1990, 44. Jahrgang, Heft 1

Die Entwicklung des Kohletransportes im Hausruckgebiet Von Karl Starke Dieser Abhandlung liegt eine historische Dissertation über die Frühzeit des Hausruckbergbaus zugrunde, die sich mit dem Zeitraum von 1760 bis 1860 beschäf tigt hat. Dabei stellte es sich heraus, daß die Entwicklung des Bergbaus in großem Ausmaß von den Transportmöglichkeiten beeinflußt wurde.^ Dieser Aufsatz geht auf diese frühe Phase im besonderen Maße ein, einen Zeitraum, in dem wesentliche Grundlagen für den Bergbau in unserem Jahrhundert gelegt wurden. Im weiteren sol len aber die Transportverhältnisse bis zum heutigen Tag behandelt werden. Die Entwicklung des Bergbaus Der erste überlieferte Kohlefund wurde im Jahre 1760 in Wolfsegg gemacht. 1767 wurde das Hausruckrevier zum ersten Mal geologisch untersucht, doch erst 1785 wurde ein ärarisches (staatliches) Bergwerk in Geboltskirchen eröffnet, das bis 1794 bestand. In diesem Jahr wurde in Wolfsegg-Kohlgrube ein ärarisches Bergwerk eröffnet, das verkehrsmäßig günstiger als das erstgenannte Werk lag und es ersetzte. Der staatliche Bergbau hatte nur bis 1810/11 Bestand, da er nach dem Anschluß des Hausruckgebietes an Bayern (1810) an eine private Interessentin abge geben werden mußte. Obwohl das Hausruckgebiet 1816 wieder an Österreich zurückkam, gab es danach keine Versuche von staatlichen Stellen mehr, den Bergbau zurückzuerwerben. Von 1810 bis 1835 lag der Bergbau fast darnieder, gefolgt von einem lang samen Aufschwung, der 1855 in der Gründung der Wolfsegg-Traunthaler Kohlen werks- und Eisenbahngesellschaft (WTKuEG) gipfelte. Einen regelrechten Boom erlebte der Hausruckbergbau erst nach der Fertigstellung der Westbahn (1859/60) aus Gründen, die in der Folge noch ausgiebig behandelt werden. In den nachfolgen den Jahrzehnten entwickelte sich der Bergbau langsamer, aber stetig, sodaß die Pro duktion an Kohle 1913 rund 396.000 t erreichte. (Zum Vergleich: 1855 - 16.289 t; 1860 - 74.184 t; 1870 - 211.972 t.) In der Ersten Republik profitierte der Hausruck- ' Karl Starke, Kohlenbergbau im oberösterreichischen Hausruckgebiet. Frühzeit 1760-1860, Salzburg 1988 (phil. Diss.) - eine Veröffentlichung der Arbeit ist geplant!

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2