Das Zentrum des Ostreviers war der Bergbauort Kohlgrube (vor 1860 zumeist Bergwerk Wolfsegg in der Kohlgrube genannt). Dieser Ort, der sich erst nach 1860 zu einer großen Siedlung entwickelte, war Endpunkt der Kohleeisenbahn von Breitenschützing. Durch zahlreiche Stollenanlagen und einige Förderbahnen wurde das Ostrevier von Kohlgrube aus erschlossen. 1880 wurde der „Jubiläumsstollen" von Kohlgrube aus angeschlagen und 1884 fertiggestellt. Durch diesen Stollen wurde dann eine Förderbahn (Spurweite 580 mm) gelegt und bis Roßwald geführt. 1889/90 wurde die Bahn bis Scheiben und 1893 bis Gschwend verlängert. Später wurde der Bergbau bei Arming durch einen Verbindungsstollen von Gschwend aus erschlossen. Die Gesamtlänge der Bahn (über und unter Tag) betrug rund 10 km.''" Diese Hauptförderbahn des Ostreviers blieb bis 1963 in Betrieb. Bis 1952 wurden die Kohlehunte dieser Bahn und die aus den Anlagen um Kohlgrube mittels eines Brems berges zur Brech- und Sortieranlage gebracht, der durch eine Bandanlage ersetzt wurde."^ Die weiteren Förderbahnen des Ostreviers können der Aufstellung im Anhang entnommen werden. Die Förderbahnen im Wesirevier Während im Ostrevier Kohlgrube vom Anfang bis zum Ende des Bergbaus das Zentrum war, so verlagerte sich dieses im Westrevier in den zwanziger Jahren unseres Jahrhunderts von Thomasroith nach Ampflwang. Wie erwähnt, wurde das Thomasroither Revier 1848/49 durch den Bau der Pferdeeisenbahn Attnang-Thomasroith und 1877 durch die Zweigbahn der Rudolfsbahn von Holzleithen nach Thomasroith erschlossen. Von dieser Zweigbahn aus wurden die Bergbauten bei Hausruckedt und Mühlau (Barbarastollen) aufgeschlossen. Durch einige Förderbah nen wurden in den folgenden Jahrzehnten Grubenfelder westlich von Thomasroith und nördlich von Ampflwang erschlossen (Imhoffeld, Überackerfeld, Schmitzberg, Kaletsberg [Tagbau]), wobei die Kohle von den Abbauorten nach Mühlau bzw. Tho masroith befördert und umgeladen wurde. Bis in die zwanziger Jahre des 20. Jahr hunderts war Thomasroith das Zentrum des Westreviers, und in MühJau wurde die Kohle aus den Gruben nördlich von Ampflwang verladen. Nachdem eingehende geologische Untersuchungen ergeben hatten, daß ein Großteil der förderbaren Kohle im Bereich von Ampflwang lag, begann man 1924 mit dem Bau einer Zentralsortierung sowie mit dem der Brecher Schmitzberg und Buchleithen. Die 1922 in Betrieb genommene Schmalspurbahn von Ampflwang nach Timelkam wurde 1925 in eine Normalspurbahn umgebaut, womit eine lei stungsfähige Transportverbindung des Ampflwanger Betriebs gewährleistet war. Ab 1925 wurde die Kohle aus dem Überackerfeld direkt zum neu gebauten Brecher Buchleithen und von dort mit einer Hochseilbahn zur Zentralsortierung gebracht. Die Kohle aus dem Imhoffeld wurde über eine Grubenstandseilbahn, die 1919 errichtet worden war, von Waldpoint nach Hühl und von dort durch einen StolSchaller, 200 Jahre Hausruck-Kohlen-Bergbau, S. 39 f. WTK-AG, Bergdirektion Thomasroith, Markscheidereiarchiv, versch. Akten.
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