OÖ. Heimatblätter 1990, 44. Jahrgang, Heft 1

1936 wurde der WTK-AG die Genehmigung zur Einführung eines beschränkt öffentlichen Personenverkehrs erteilt, der durch einfache Personenwagen durchgeführt wurde. Diese Wagen rollten nur durch die Schwerkraft angetrieben von Kohlgrube nach Breitenschützing, hielten an vier Haltestellen und wurden bergwärts an einen Kohlenzug angehängt.^^ An Lokomotiven standen 1877 bereits sieben Stück zur Verfügung, zu denen ab der Jahrhundertwende drei weitere, leistungsstär kere hinzukamen. 1941 ging eine weitere Dampflok in Betrieb (damals standen somit vier Loks zur Verfügung), und 1956 wurden zwei Diesellokomotiven gekauft, die bis zur Einstellungdie Hauptlastdes Verkehrs trugen. Die Bahn stellte am 10. März 1966 nach 112 Betriebsjahren den Verkehr ein, nachdem der Bergbau im Hausruckost revier aufgelassen worden war.^^ 3. Eisenbahnen seit 1860 Nach dem Bau der Westbahn gab es bald Projekte, das Eisenbahnnetz weiter auszubauen, doch mußten die meisten der Vorhaben durch die 1873 einsetzende Wirtschaftskrise aufgegeben werden. So scheiterte ein von der Stadt Ried, der WTKuEG und der Stadt Bad Ischl seit 1870 geplantes Projekt einer Bahn von Ried im Innkreis über Ampflwang-Timelkam-Weyregg-Weißenbach am Attersee nach Bad Ischl an der Finanzierung, obwohl bereits eine Konzession vorhanden war.^'-' Gebaut wurde hingegen, wie bereits erwähnt, die Kronprinz-Rudolf-Bahn, die von Stainach-Irdning nach Attnang und von Attnang über Ried nach Schärding führte. Diese Bahn wurde am 23. Oktober 1877 eröffnet und besaß eine Zweigbahn von Holzleithen nach Thomasroith, über die nun Kohle aus dem Thomasroither Revier ohne zusätzliches Umladen abtransportiert werden konnte.^"* Nach der Rudolfsbahn wurde nur mehr eine allgemein öffentliche Bahn im Hausruckgebiet errichtet, und zwar die Linie von Lambach nach Haag am Hausruck. Diese Bahn ging 1901 in Betrieb und wurde nicht für den Kohletransport geplant und genutzt.^^ Die 1924 erbaute Normalspurbahn von Ampflwang nach Timelkam diente hingegen nur dem Kohle- und Materialtransport und verfügte ab 1943 bis 1975 über eine eingeschränkte Erlaubnis zur Personenbeförderung. Nur Werksangehörige, Schüler, Gendarmeriebeamte, Schwerbehinderte usw. durften die Bahn benutzea^^ Neben diesen Bahnbauten gab es noch einige Projekte, die nicht verwirklicht wurden. Kössner, Kohlebahnen, S. 198-203. Ebd. und: Niederthalheim. Ehemaliger Kohlenbahnlunnel stürzte ein. In: Vöcklabrucker Wochenspie gel. No. 7. - 13. Februar 1986, 42. Jg., S. 11. Friedrich Pisar (Hrsg.), Der Bezirk Vöcklabruck. Bd. 1, Linz 1981, S. 394. Kössner, Kohlebahnen, S. 194-197. Aschauer, Oö. Eisenbahnen, S. 175 f. Andreas Christopher, Kohlebahnen im Hausruck, Wien 1988, S. 8.

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