OÖ. Heimatblätter 1990, 44. Jahrgang, Heft 1

mergut bzw. dem Hausruckgebiet hoffte. Der Bau begann 1856, und im Herbst 1859 wurde das Hausruckgebiet erreicht, die Breitenschützinger Kohlebahn und im Frühjahr 1860 die Thomasroith-Attnanger Bahn an die Westbahn angeschlossen.^" Damit hatte das Hausruckkohlenrevier endlich den lange gewünschten durchgehen den Bahnanschluß, wenngleich in Attnang und in Breitenschützing ein Umladen der Kohle erforderlich war. Der Bahnanschluß bewirkte einen großen Aufschwung des Bergbaus, wobei die Westbahngesellschaft zu einem wichtigen Kunden der WTKuEG wurde. 1865 wurden rund 72 Prozent (!) der gesamten Produktion von der Bahngesellschaft abgenommea Durch die Westbahn sind vor allem Absatzmärkte im Westen Österreichs erschlossen worden, während die Absatzgebiete im Wiener Raum an die billigere und qualitativ höherwertige böhmische und mährische Kohle verlorengingen.^^ Die Erschließung des Hausruckgehieles durch Eisenbahnen Bereits vor dem Bau der Westbahn waren im Hausruckgebiet Kohlebahnen errichtet worden, denen im Laufe der Zeit noch weitere folgen solltea Auf diese Bah nen, aber auch auf zahlreiche Projekte wird in diesem Abschnitt eingegangen. Der Bau der Pferdeeisenbahn Linz-Gmunden und die schlechten Straßen transportverhältnisse hatten die Notwendigkeit von Kohlebahnen deutlich gezeigt. Der Verwirklichung der zahlreichen Projekte in dieser Richtung standen aber zahl reiche Schwierigkeiten im Wege. Neben den erforderlichen finanziellen Mitteln waren es politische Schwierigkeiten, die eine Verwirklichung hemmten. Eine kaiser liche Entscheidung vom 10. Juli 1843 verbot nämlich die Konzessionserteilung für Privateisenbahnen bis zum Jahre 1850. An diesem Verbot scheiterten einige Projekte, die den Bau folgender Bahnen vorsahen: 1. Von Oberwolfsegg nach Schwanenstadt. 2. Von Thomasroith über Attnang durch das Redlbachtal an die Ager. 3. Von Ampflwang und Zell über Ungenach an die Vöckla. 4. Von den Kohlelagern um Frankenburg an die Vöckla. 5. Von Ottnang entlang des Redlbaches nach Lambach und von dort weiter nach Steyr. 6. Von Eberschwang nach St. Marienkirchen und an die Donau. 7. Von Haag am Hausruck längs des Trattnachbaches über Grieskirchen nach Eferding. 8. Von Pramet längs des Oberacher und Antiesenbaches über Ried, Aurolzmünster bis Gstötten am Inn. 9. Von Wolfsegg nach Lambach und von dort über Kirchdorf und Steyr nach Linz. ^"Johann Kössner, Die Kohlebahnen im Hausruck. In: Pfeffer - Kleinhanns, Budweis-Linz-Gmunden, S. 184-203. österreichische Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen, 9. ]g. (1861), S. 190 und Starke, Kohlenbergbau, S. 128.

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