ten, Personen, geistlichen und weltlichen Würden trägern und Patrozinien enthält. Waren damit die Bereiche Oberösterreichs, aber auch das Gebiet zwischen Inn, Donau und Isar behandelt, so folgen nun nach demselben Schema die Bände IV bis VI; auch hier wird der Band IV nach dem vorliegenden Band V erscheinen und wahrscheinlich eine ent sprechende Einleitung enthalten. Was liegt nun in der Übersicht über die Bi stumsmatrikeln aus dem 13. bis 17. Jahrhundert vor? Ein Verzeichnis der Klöster, Pfarren, Benefizien, Filialen und Kapellen unter der Verwaltung des Bistums Passau. Der umfangreiche Anmer kungsapparat bietet auch eine Bibliographie - und da muß darauf hingewiesen werden, daß dies für Oberösterreich, wo die Werke von Straßmayr, Marks und Wunschheim vorliegen, nicht so be deutungsvoll wie für Niederösterreich ist, wo man mit einer landeskundlichen Bibliographie arge Probleme hat. Der jüngste Versuch in Band 4/1 des österreichischen Städtebuches (Die Städte Nie derösterreichs 1, A-G, österr. Akademie der Wis senschaften, Wien 1988, S. 349-434) kann diesbe züglich als mißglückt bezeichnet werden. In der Ausgabe der Passauer Bistumsmatrikeln ist dies nun bei den betreffenden Orten mit Akribie gelöst. Nimmt man als Beispiel Klosterneuburg (S. 240244), so folgt nach der Angabe des Gerichtsbezir kes eine nach Verfassern alphabetisch geordnete Literaturübersicht zum Ort. Man behandelt wei ters die Pfarre hl. Martin, dann die Stiftspfarre Ma ria Geburt, dann werden Benefizien und Kapellen „in Monasterio Newnburgensi et extra" behandelt, schließlich Klöster. Zu den Nennungen in den Ma trikeln findet man zuerst die Anmerkungen über Lesarten, dann 21 ausführliche Anmerkungen in Sachfragen, also z.B. in kurzen Worten über die Stiftung von Klosterneuburg, über die Altäre usw. Sicher sind auch hier Ergänzungen möglich, so hat Ubald Kostersitz in seinem lateinischen Werk „Monumenta sepulchralia eorumque epithaphia in coll. eccl. BMV Klaustroneoburgi", Wien 1881, p. 215-217, einen eigenen Abschnitt „De Moniali bus ad Sanctam Magdalenam penes nostram Canoniam" geschrieben, Franz Maschek in einer kunstgeschichtlichen Arbeit über die Klosterneuburger Madonna der Chorfrauenkirche in Kloster neuburg eine ausführliche und fundierte Darstel lung gewidmet (Unsere Heimat 19,1948, S. 62-66). In einem anderen Fall, beim Augustinerkloster Bruck an der Leitha, hätte man nicht auf Sch weickhardt vor 150 Jahren oder Christelbauer vor 50 Jahren verweisen müssen, Johannes Gavigan OS A hat (Unsere Heimat 50, 1979, S. 59-72) die Ge schichte ausführlich dargestellt. Aber es wäre sicher zu viel verlangt, wenn die Bearbeiter zu gleich mit der komplizierten Edition auch die Bi bliographie nach heutigem Stand hätten erstellen müssen; für eine erste Ubersicht muß man ihnen je denfalls dankbar sein. Wie aus den einleitenden Sätzen hervorgeht, wird dieser Band erst beim Vorliegen von Einlei tung und Register richtig zu benützen sein. Beste Wünsche also zum raschen Voranschreiten der Arbeit! Georg Wacha Rudolf Flotzinger: Geschichte der Musik in Öster reich. Zum Lesen und Nachschlagen. Graz - Wien - Köln: Styria-Verlag 1988, 256 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, Notenbeschreibungen, Index, Sachregister und hdarginalien. S 390,-. ISBN 3-222-11816-7 Der interessierte Leser denkt gewiß sofort an die vor einem Jahrzehnt im selben Verlag in zwei Bänden erschienene Musikgeschichte Österreichs, bei der R. Flotzinger als Mitherausgeber und Mit autor fungierte. Es drängt sich die Frage auf, ist die vorliegende Neuerscheinung eine Ergänzung (vgl. Literaturliste), eine handliche Kurzfassung (Umfang) oder gar ein unnötiger Nachklatsch? Dazu ist festzustellen, daß der Autor einige neue Erkenntnisse einbrachte und es ihm auch gelang, die österreichische Musikkultur möglichst in ihrer Gesamtheit in einer anderen Sichtweise neuerlich darzustellen. Der zeitliche Rahmen der Musikgeschichte beginnt dort, wo wir Anfänge eines Musiklebens nur erahnen können, reicht bis in die aktuelle Ge genwart und läßt auch zukünftige Entwicklungen ersehen. Durch die klare Darstellung der Zeitum stände und der kulturellen Einflüsse und anhand der Behandlung der Stil- und Formenentwicklun gen, der Melodietypen und der klanglichen Ver wirklichung entsteht ein anschauliches Bild von der Genese und Vielfalt des Musiklebens in Öster reich. Wer speziell Oberösterreichisches suchen will, wird nicht sofort fündig. Vielmehr kann man die lokalen Leistungen - ob urkundlich belegbar oder nicht - aus der Gesamtdarstellung erschlie ßen und ihre Bedeutung ermessen. Hervorzuheben ist, daß auch die kaum exakt voneinander abgrenz baren Bereiche der Unterhaltungs- und Volksmu sik in die Gesamtdarstellung homogen einbezo gen sind.
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