Das Heimatbuch „Ottensheim in der Litera tur" würde es verdienen, wenn es einem breiten Le serkreis über Ottensheim hinaus zugänglich ge macht werden könnte, stellt es doch eine hervor ragend durchdachte und gestaltete Publikation dar, die in einer positiven Weise die gängigen Kli scheevorstellungen eines Heimatbuches durchbricht. Alexander Jalkotzy Wolfgang Perr - Bertram Scharinger - Helmut Wansch: 550 Jahre Markt Gallspach. Herstellungsleitung, Topographie und Ausstattung Eduard Wiesner, Wernstein. Linz: Druckerei Trauner 1989.177 Seiten mit 75 Färb- und 78 Schwarzweißabbil dungen. S 300,-. ISBN 3-900-663-01-5 550 Jahre Markt Gallspach und 60 Jahre Insti tut Zeileis werden uns in diesem Heimatbuch in Form einer Chronik mit profunden Beiträgen über das Schloß, über den Wandel vom Gäumarkt zum privilegierten Marktort mit seiner alten Marktord nung und über das biedermeierliche Gallspach bis ins 20. Jahrhundert vor Augen geführt. Es sind auch die kirchlichen und öffentlichen Einrichtun gen, die Opfer der Kriege, Landwirtschaft, Jagd und Gewerbe sowie Vereine berücksichtigt, und auch die GemeindeentwickJung kommt dabei nicht zu kurz. Gallspach ist als KurortweitüberdieGrenzen unseres Heimatlandes bekannt. Ein besonderer Beitrag ist deshalb dem Kurort Gallspach mit dem Institut Zeileis, dem Wirken der Familie Zeileis in Gallspach, dem Kurfonds und dem Verein der Zei leisfreunde gewidmet. Nachdenklich stimmt uns die Tatsache, daß in der Gästefrequenz 1930 169.344 Nächtigungen, 1967 453.453 Nächtigun gen und 1987 nur mehr 147.341 Nächtigungen zu verzeichnen waren. Mit 14.860 zählte man im Jah re 1971 die meisten Ausländerankünfte, die An zahl der Nächtigungen war aber schon auf 432.169 zurückgefallen. Für Gallspach als Kurort sprechen auch noch die abgebildeten färbigen Postkarten von einst und jetzt. Eduard Wiesner hat dieses Heimatbuch mit kundiger Hand zu einem schönen Buch gestaltet. Hans Sperl Otto KampmüUeT; Steine, Tafeln, Kleindenkmale in Ottensheim. Ottensheim 1989. 63 Seiten, 130 Abbildungen. S SO,-. Die Broschüre über Kleindenkmale in Ottens heim schließt nahtlos an die vielen Publikationen an, die sich erfreulicherweise mit diesem Genre be schäftigen. Nicht nur das sakrale Denkmal, son dern richtigerweise auch Profanes, ja manchmal sogar Kurioses wird behandelt. Der Blick richtet sich dabei auch auf vermeintlich Unscheinbares, wie z. B. auf Kanaldeckel, Zwergerl im Kneippweg gelände, Wasserleitungstafeln, Erinnerungszei chen am Tunnelbogen. Der zu vielen Denkmalen verwendete Granit als die typische Gesteinsforma tion des Mühlviertels zieht sich wie ein Leitfaden durch diese Broschüre. Neben Marterln, Bildstökken, Steinsäulen, Details an Häusern und an der Pfarrkirche sind es auch technische Kleindenkma le, die eingehend beschrieben werden. Die Gliede rung des Dargebotenen erfolgt nach Straßen- und Ortsbezeichnungen. Ein Personenregister hilft bei der Handhabung dieser Broschüre. Die Fotos zum Text hat großteils Klaus Kampmüller beigesteuert, Vitus Ecker besorgte die graphische Gestaltung; seine Zeichnungen stellen eine hervorragende Er gänzung und Bereicherung dieser Arbeit dar. Die ausgezeichnet gestaltete Broschüre über Steine, Tafeln, Kleindenkmale in Ottensheim fällt ein we nig aus dem Rahmen der übrigen Publikationen, setzt sich doch der Autor nicht nur mit gängigen Kleindenkmalen wie Kapellen, Marterln auseinan der, sondern auch mit versteckten Kostbarkeiten, die er gleichsam aus der Versenkung hervorholt. Alexander Jalkotzy Otto Kampmüller: Das Jahr 1945 in Ottensheim. Auf Grundlage mündlicher und schriftlicher Berichte von Zeitzeugen, von Tagebüchern, Briefen, Hausbüchern, Urkunden, Hinweisen, lokalen Chroniken und einschlägi ger Literatur. Ottensheim 1987 und 1988. 3 Teile, insge samt 265 Seiten, illustriert. Otto Kampmüller: Alltag in Ottensheim - Juni 1914 bis November 1918. Der Erste Weltkrieg im Spiegel des Ottensheimer Gendarmerie-Tage buchs von Wachtmeister Ferdinand Hawel. Ottensheim 1988. 211 Seiten. Zwei weitere heimatgeschichtliche Arbeiten - diesmal Zeitgeschichte - sind auf dem so frucht baren Boden der Heimatforschung in Ottensheim entstanden, „Das Jahr 1945 in Ottensheim" und „Alltag in Ottensheim - Juni 1914 bis November 1918. Der Erste Weltkrieg im Spiegel des Ottens heimer Gendarmerie-Tagebuchs von Wachtmei ster Ferdinand Hawel". Otto Kampmüller war auch hier federführend beteiligt. In letztgenannter Publi kation wird wieder einmal deutlich, welch hohen Stellenwert Ghroniken bis in die heutige Zeit ha ben. „Das Jahr 1945" wird anhand von Berichten
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2