dert die Zahlung für einquartierte Offiziere in den Jahren 1695 und 1704.^® Wenn von Schulden an einen Wirt Ferdinand im Jahre 1710 die Rede ist, so ist wohl er gemeint.^^ Im Jahre 1713 bemüht er sich mit anderen Gastwirten um einen Weintransport trotz Seuchensperre.^^ Er profitierte sicher von der Nähe des Landhauses. Das „Traktament" der Stände nach dem Sieg bei Peterwardein im Jahre 1716 wurde bei ihm ab gehalten,''® auch das Dankfest für die Eroberung von Belgrad 1717.^® Im Mai 1725 stellte er als Inhaber des Gasthauses „Zum Schwarzen Pock" dem Kloster Lambach eine Rechnung aus. Er hatte auf Befehl des Priors die Passauer Kommissäre, die am 19. April 1725 nach Linz gekommen und von dort weiter nach Lambach zur Abtwahl gefahren waren, verpflegt. Die Gesamtrechnung betrug 98 Gulden und bezog sich sowohl auf Wein und Bier, auf Fleisch, auf Eier (Fasaneneier, Rebhühnereier, Schnep feneier), auf Geflügel, Krebse, Schmalz, Gemüse und Südfrüchte, Gewürze, auf Tor ten und „Süßen Salat", auf Konfekt usw. Der Koch erhielt für seine Mühe drei Gulden, zwei zur Hilfe aufgenommene Frauen pro Tag 10 Kreuzer. Erstaunlich ist, daß der Gastwirt für sieben Betten Bettzeug entleihen mußte.®" Ferdinand Schuster siegelt häufig Testamente von Mitbürgern, so auch das des Stadtkochs Michael Wagner am 4. Juli 1731.®' Seine erste Frau Maria Anna machte 1720 ihr Testament und starb 1721, seine zweite Frau (Maria) Rosalia starb 1728®^. Für den Sohn Ferdinand, wohl aus dieser Ehe hervorgegangen, erhielt er noch 1738 ein zusätzliches Stipendium,®® die Tochter heiratete den Ennser Apotheker Ignaz Hyhl.®'' Ferdinand Schuster selbst machte am 20. Dezember 1734 sein Testament.®® Der Nachfolger Johann Georg Aichhamer, auch Aichhamber genannt, war schon seit 1711 Gastwirt. Er leitete den Gasthof „Zum Goldenen Jägerhorn" in der Altstadt 7.®® 1717 war er bereits als Proviantverwalter tätig,®^ auch sonst wird er 1723 und 1724 als Gastgeb genannt.®® Sein Testament machte er am 4. Juli 1749 und ist wohl wenige Tage später verstorben, da die Sperre der Verlassenschaft am 14. Juli 1749 wieder geöffnet wird.®' Im Jahre 1761 vermachte seine Witwe Maria Rosalia (gestorben 1765) das Vermögen den vier Töchtern.®" Aus ihrer Zeit ist zufällig die « LR B II A 3/3420 und 3971. LR B VIII 1/694. " LR B II A 4/4697. "ä LR B II A 4/4961. LR B II A 4/5024. Vgl. Georg Wacha, Küchen - Köche - Kochen im Katalog der Niederösterreichischen Landesausstellung „Adel im Wandel" auf der Rosenburg, 1990 (in Druck). ™ LR B IV 1/511, die Zahlung verzeichnet 525/10. =1 LRB II E 2/1139. LR B II E 2/1063 und 1064. " LR B II A 5/6907. " LR B II E 1/655. " LR B II E 2/1061. Kreczi, Häuserchronik, Nr. 80, die Bürgeraufnahme LR B I B 1/9. " LR B II A 3/5051. 5» LR B II A 3/5450 und B V 2/740, 747. LR B II E 1/4. LR B II E 1/5.
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