jedoch durchlaufende Gesimse als Fensterverdachungen. An der Front gegen die Sackgasse gab es kleine Fenster und drei Stützpfeiler im Erdgeschoß, die beiden gleichartigen Obergeschosse waren durch Gesimse getrenntd^ Die weiteren Besitzer des Hauses seien kurz angeführt: 1595 übernahm es Sebastian Mayr, schon vor 1616 wird der schon erwähnte Abraham Hinderleitner als Hausbesitzer genannt, der nach 1630 gestorben sein wird. Ob es zu seiner Zeit auch in diesem Gasthof üblich war, daß vornehme Gäste für schöne Worte und Schmeicheleien in die Küche eingelassen wurden, sich aber mit einem Taler wieder auslösen mußten? Von einer vornehmen polnischen Reisegesellschaft wird dies - allerdings beim „Goldenen Greif" oder beim „Goldenen Hirschen" - in Linz 1624 berichtet.^^ Vor 1640 besaß Zacharias Huebmer das Haus Altstadt 22, 1650 Hans Ulrich Puetscher. Nur bei diesem ist ein Beruf angegeben: Er war Schneider.'^ Vom Jahre 1660 an liegt eine geschlossene Liste der Gastwirte vor, die das Gasthaus „Zum Schwarzen Bock" betrieben haben: 1660-1680 Caspar Meysohn 1680-1687 Wolf Christoph Männer 1687-nach 1690 Georg Franz Hättinger vor 1700 bis 1736 Ferdinand Schuester, äußerer Ratsbürger 1736-1749 Johann Georg Aichhamer, Ratsbürger 1749-1765 Rosalia Aichhamerin, Witwe 1765-1809 Johann Nepomuk Ployer und Rosalia, geb. Aichhamer (nach dem Tode der Mutter ererbt) 1809-1833 Philipp Wisinger, Mitbesitzerin Josepha seit 1823 1833-1849 Leopold Fink und Maria, Maria Fink Alleinbesitzerin seit 1838, Joseph Danzmayr, Gatte der Maria Fink, Mitbesitzer seit 1845 1849-? Josef Danzmayr und Josefa, geb. Schuster, als Mitbesitzerin seit 1851^^ Im Grundbuch ist 1771 der Name „Zum Schwarzen Bock" auch verzeichnet. Die Bedeutung des Gasthofes geht schon daraus hervor, daß Ferdinand Schuester äußerer Ratsbürger wurde, Johann Georg Aichhamer sogar Ratsbürger. Zu städtischen Amtern als „Vorgeher", also als Bürgermeister oder Stadtrichter, haben es die Eigentümer dieses Gasthofes nicht gebracht, obwohl dies durchaus möglich gewesen wäre.^® Eine Untersuchung über die Linzer Bürgerschaft liegt bisher nur über das Spätmittelalter vor, kommt allerdings zu dem Schluß, daß sich der Kreis der RatsbürWied, ÖKT 42, S. 92. Bolko Schweinitz (Hg.), Die Reise des Kronprinzen Wadislaw Wasa in die Länder Westeuropas in den Jahren 1624/1625, Leipzig - Weimar 1988, S. 57 (Aufenthalt in Linz am 19. Juli 1624). Kreczi, Häuserchronik (wie Anm. 27). Ebd. •'® Georg Grüll, Das Linzer Bürgermeisterbuch, 2., erweiterte Auflage, Linz 1959, nennt beispielsweise den Gastgeb Johann Michael Mayringer, der allerdings ein Haus auf dem Hauptplatz besaß und 17551764 Bürgermeister war (S. 100).
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