OÖ. Heimatblätter 1989, 43. Jahrgang, Heft 4

Foto: Farn. Reiß kam es zu Mißhelligkeiten zwischen dem Verwaltungsausschuß und dem Primarius Dr. tiermann Reiß wegen verschiedener Ansichten über die Kompetenzverteilung, die sich auf die bisher gedeihliche Zusammenarbeit negativ auszuwirken begannen. Es kam daher zu einem Arrangement, das beide Seiten zufriedenstellte: Dr. Hermann Reiß legte die Primarsstelle freiwillig zurück, dafür wurde sein Sohn Dr. Fritz Reiß aus Wien geholt und mit der Leitung des Kinderspitals betraut. Nach Beginn des Ersten Weltkrieges wurde er zum Kriegsdienst eingezogen, arbeitete zuerst im Garnisonsspital in Graz und ab 1917 in Linz. Daneben war er für die Stadtgemeinde Linz als Fürsorgearzt tätig. Kurz nach Ende des Krieges - 1919 - heiratete Dr. Reiß eine Enkelin des Rechtsanwaltes Dr. Florian Höchsmann aus Urfahr, der sich um die Gründung der Urfahrer Sparkasse und um die Errichtung der Mühlkreisbahn bleibende Verdienste erworben hatte, weshalb auch ein Straßenzug in Urfahr nach ihm benannt worden war. Der Ehe entstammen ein Sohn und eine Tochter, die sich beide ebenfalls dem Arztberuf zuwenden sollten. Seit 1922 beteiligte sich Dr. Reiß an der Hebammenschule der Linzer Frauen klinik und an der staatlichen Krankenpflegeschule an der fachlichen Ausbildung von Hebammen und Krankenschwestern; seine besonderen Anliegen waren Säuglings pflege und Kinderfürsorge. Schon während seiner Assistententätigkeit an der Grazer Universitätsklinik beteiligte er sich an Versuchen, Nahrungsmittel für Säuglinge und

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2