OÖ. Heimatblätter 1989, 43. Jahrgang, Heft 4

Die Villa Reiß, Fritz-Lach-Weg 5, Linz, um 1890. Foto: Farn. Reiß ordinierender Arzt an dieser Anstalt. Daneben führte er eine gut florierende Nobel praxis, was unter anderem auch darauf zurückzuführen war, daß er ein Anhänger der homöopathischen Heilmethode war. Sein Sohn Hermann - der Vater von Fritz Reiß - kam schon in Linz zur Welt; er studierte Medizin in Wien und war anschließend ab 1875 Sekundararzt an Wiener Spitälern. 1880 ließ er sich als praktischer Arzt in Linz nieder. 1889 wurde er an das erst 1886 eröffnete Isabellen-Kinderspital als Primarius berufen; unter seiner Leitung erfuhr es eine Ausweitung von 36 auf 200 Betten. Er war auch als Gefangenen- und Gerichtsarzt tätig, seit 1890 auch als Bahnarzt und ab 1900 als Chefarzt der Bahndirektion Linz. Fritz Reiß, das einzige Kind seiner Eltern, wurde zunächst von Privatlehrern unterrichtet. 1890 trat er in die vierte Klasse der Übungsvolksschule der neuen Leh rerbildungsanstalt in der Honauerstraße ein. Nach sehr gut bestandener Aufnahms prüfung am Staatsgymnasium - heute Akademisches Gymnasium - an der Spittelwiese besuchte er diese Anstalt bis zur Reifeprüfung im Jahre 1900. Das Medizinstu dium absolvierte er an den Universitäten Leipzig, Wien und Graz. Auch nach seiner Promotion 1908 blieb Dr. Reiß in Graz und war fünf Jahre lang an der dortigen Uni versitätsklinik tätig. Dann ging er als Operationszögling an die Universitätsklinik nach Wien zu Prof. Dr. Eiseisberg, um sich auch auf diesem Gebiet eine gewisse Fer tigkeit anzueignen. Es blieb jedoch nur bei einem kurzen Gastspiel, denn schon im Oktober 1913 mußte er nach Linz zurückkehren. Am hiesigen Isabellen-Kinderspital

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