Wendet man sich westlich, so beschränkt den Blick das enge Tal, dessen größten Teil das Bett der Donau einnimmt; doch dieses schöne Tal wird jeden, welcher für Natur schönheiten Sinn hat, auf längere Zeit genußreich beschäftigen. Mächtige Felsen, deren Hauptbestandteil Granit ist, umgürten die Ufer. Nackt ragen einige empor, andere sind mit Holz bekleidet. Nicht nur unter ihnen ziehen Reihen von Häusern sich hin, sondern auch zwischen und auf denselben gehen welche hervor, östlich ge wendet erblickt man einige der schönsten Gebäude der Stadt, und das Auge kann den belebten Strom, welcher in der Nähe angenehme Inseln bildet, in etwas weitere Ferne verfolgen. Doch nur zu bald wird auch hier die Aussicht durch den Pfennigberg begrenzt, welcher die Donau zu einer etwas südlichen Richtung nötigt. Dieser ostsüd lich liegende Berg und der Pöstlingberg, nördlich über dem Ufer, sind die beiden höchsten Puncte in der Nähe, ob sie schon, als Berge betrachtet, eine nur geringe Höhe haben. Der letzte erhebt sich 147 Klafter über den Spiegel der Donau, der erste 5 Klafter höher. Nicht leicht kann man, beinahe mitten in einer Stadt, eine so weite Aussicht genießen, als in dem kleinen Garten des Schloßberges. Ein großer Teil der Stadt, besonders der obern Vorstadt, liegt ausgebreitet von dem Blicke, welcher zugleich die nächsten Umgebungen überschaut. Westlich wird die Aussicht von dem Kapuziner berge bald geschlossen, östlich und südlich geht sie so weit, als der Pfennigberg und die Berge bei Ebelsberg verstatten. Über letztere schweift der Blick hinweg, um die Wiener-Landstraße bis nach öd zu verfolgen und mit hohem Genüsse auf einer Kette steiermärkischer Gebirge zu verweilen, welche tief im Süden den Horizont begren zen. Am schönsten ist, wegen des Contrastes, ihr Anblick zu einer Jahreszeit, wo in ; -r -, ;V. Der Linzer Hauptplatz. Kupferstich aus 1822 von Charles Heath nach einem Gemälde von Robert Batty (Stadtmuseum Linz). Foto: Franz Michalek, Magistrat Linz
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