OÖ. Heimatblätter 1989, 43. Jahrgang, Heft 4

Festsaal des K. u. K. Staatsgymnasiums (heute Akad. Gymnasium). Foto: Franz Michalek, Magistrat Linz nisverteilung und fragte ihn, wie ich zu dieser Klassification meines Verhaltens komme, wo ich doch weder Karzer (Nachsitzen) bekommen hatte in diesem (!) Seme ster noch auch überhaupt ins Klassenbuch eingeschrieben worden sei. Die Antwort war: ,Ja, wissen S', der Raab und der Ritzberger hätten das entsprechend kriegen sol len, aber weil die Schulgeldbefreiung haben, haben wir es Ihnen als dem mittleren von den 3 ,R' im Alphabet gegeben. Sie haben eh keine Schulgeldbefreiung, und da schadet Ihnen die Note nicht. Übrigens, vielleicht haben S' eh was angstellt, was wir nicht erfahren haben.' Fiat justitia, pereat mundus! Mein Vater, dem ich die Sache im gleichen Sinne darstellte und der mir natürlich nicht glaubte, erhielt auf seine Rück frage beim Klassenvorstand die gleiche Auskunft! Ich war rehabilitiert! Nach flabart habe ich mich sehr zurückgesehnt, als wir im Obergymnasium andere Lehrkräfte in Mathematik erhielten. Prof. Lutz, ein Geistlicher, den schon mein Vater als Professor gehabt hatte, verlegte den Vortrag mehr in das Lehrbuch. ,Das andere lesen S' Ihna im Büchl nach', hieß es immer. Und Professor Schuster,^^ den wir von der 6. bis zur 8. hatten, war nicht viel anders. Besonders seine physikalischen Experimentegingenimmer daneben,so daß wir schonheiter gestimmtwaren,wenn ' Professor Schuster kam im Jahre 1897 vom Rieder Gymnasium nach Linz, wurde aber schon 1900 nach Wiener Neustadt versetzt.

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