OÖ. Heimatblätter 1989, 43. Jahrgang, Heft 4

Ludwig Edlbucher 1868-1899 Professor für Geschichte und Geographie Fotos: Akad. Gymnasium Anton Popek 1880-1908 Professor für Deutsch, Latein und Griechisch Julius Hehenstein 1886-1888, 1889-1895 und 1906-1910 Professor für Latein, Griechisch und Deutsch mit mir fortsetzte, und das bis zur Matura, also noch einmal IV2 Jahre hindurch! Frei lich besaß ich damals schon einen Vokabelschatz, der sich sehen - oder besser hören - lassen konnte. Und so kam ich schon am Ende der 6., aber auch in der 7. und 8. Klasse auf ein ,befriedigend' in Griechisch, wo ich früher, seit der 3. Klasse, noch beim guten alten Popek immer nur ein ,genügend' erzielt hatte. Apropos Professor Popek.^° Er war der Philologe in der 3. und 4. Klasse und deren Vorstand durch Jahrzehnte bis zu seinem Ableben 1908(7). Ein kleiner, rund licher, lebhafter Mann, streng liberal in der politischen Einstellung, mit einem Schuß Nationalismus als Sudetendeutscher. Natürlich hatte er einige Eigenheiten, die uns Buben sehr belustigten, und bestimmte Redensarten. Wußte einer eine Frage nicht zu beantworten,sagte er ärgerlich: ,Zu dumm sowas, schischi nieder (sitz di' nieder)', oder; ,Na ja, der Reiß wieder einmal da, hat er nichts gelernt wieder einmal da. O! O! O! Zu dumm, so was! Sagen Sie Ihrem Vater, er soll Sie durchhaun! Schischinieda!' Ansonsten war er ein milder Beurteiler unserer Sprachkenntnisse in Latein und Grie chisch. Das ganze Untergymnasium hindurch hatten wir in Mathematik - er sprach es mit Betonung der letzten Silbe - wie auch in der 3. und 4. Klasse und noch in der 8. Klasse in letzterem Gegenstand einen etwas jüngeren Lehrer, den Dr. Karl fiabart." Er war dunkelhaarig, mit einem emporstehenden fJaarschopf, trug einen Zwicker, hatte einen dunklen Knebelbart. Er hatte damals schon ein Lehrbuch der Physik für Anton Popek ist 1848 in Kopertsch in Böhmen geboren. Seine Lehrtätigkeit begann er als Supplent in Prag und Leitmeritz, bis er 1876 als Professor ans Gymnasium in Mies versetzt wurde. Seit 1880 Pro fessor für Deutsch, Latein und Griechisch an der Linzer Anstalt bis zu seiner Pensionierung im Sommer 1908. Er verstarb am 2. 2. 1909 in Linz. 58. Jahresbericht des kk. Staatsgymnasiums zu Linz über das Schuljahr 1909, S. 68 f. Karl Habart war Professor am Gymnasium in Elbogen und wurde im Herbst 1892 als Professor für Ma thematik nach Linz versetzt. Er blieb bis 1901 an dieser Anstalt.

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