OÖ. Heimatblätter 1989, 43. Jahrgang, Heft 4

Dr.LaurenzPröll,1876-W78,1879-1881und:897- ' "f 1899 Professor für Deutsch, Geschichte und Geogra- ' f ■ ..g^. phie. Foto: Oö. Landesmuseum ' slawisch-italienischen Gebiet der alten Monarchie, wie Krummau, Mährisch Schön berg, Elbogen oder Laibach, Marburg, Cilli, Triest. Erst später rückten sie mehr gegen das Centrum des Reiches, gegen Ober- und Niederösterreich, vor. Jeder hatte einen ,Zwicker' (Kneifer) oder eine Brille, und alle waren sie, oft auch schon die Jungen, etwas ,verschroben'. Einzelne wirkten geradezu als komische Figuren wie der ,Schani' (Hebenstein)" und der ,Weli' Edelbacher." (Der Weli ist eine Karte im deutschen Kar tenspiel; Weli bedeutet auch einen etwas beschränkten Menschen.) Wieso der erstere zu seinem Namen kam, weiß ich nicht. - Aber wenn man ,Schani' rief, drehte er sich wütend um, bereit, sich auf den frechen Rufer zu stürzen. Daher wurden die Schüler der benachbarten Volks- und Bürgerschule in der Spittelweise angestiftet, Schani! zu rufen und dann sofort davonzulaufen. Denn einen Gymnasiasten hätte er vermutlich erkannt, und der wäre sicher hart gestraft worden. ,Weli' aber wurde von Jahr zu Jahr wunderlicher, auch vergeßlicher, obschon er damals erst um 50 herum gewesen sein muß. Dazu war er äußerst kurzsichtig. In seinen Lehrstunden war es uns ein besonde rer Spaß, mit Papierpfeilen zu werfen. Einmal, als er, um zu prüfen, vor der ersten Bankreihe stand und im Katalog (Spezi hieß der bei uns) blätterte, den er dicht vor der Julius Hebenstein, geb. 1860 in Vöcklabruck, besuchte das Staatsgymnasium in Salzburg und studierte in Wien und Innsbruck klassische Sprachen. Ab 1886 Mittelschullehrer an verschiedenen Orten und zuletzt in Linz, war dann 1895-1902 in Iglau, 1902-1906 in Ried und wurde schließlich als Professor für Latein und Griechisch wieder ans Linzer Staatsgymnasium versetzt. Er starb an Herzschlag am 29. März 1910. 59. Jahresbericht des kk. Staatsgymnasiums zu Linz über das Schuljahr 1910, S. 67 f. Ludwig Edlbacher wurde 1843 in Sierning geboren, besuchte das Linzer Gymnasium und studierte an der Universität Wien Geschichte. Von 1868 bis 1899 war er Professor für Geographie und Geschichte am Linzer Staatsgymnasium. Er beschäftigte sich intensiv mit der österreichischen Geschichte und verfaßte unter anderem auch die Landeskunde von Oberösterreich. Er starb am 17. Oktober 1905. Krackowizer - Berger, S. 53 f. - österreichisches Biographisches Lexikon Bd. 1, S. 218.

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