A »1 K.U.K. Staatsgymnasium. Ecke Spittelwiese - Herrenstraße (heute Akademisches Gymnasium). Foto: Stadtmuseum Linz straße-Spittelwiese.^ Der Eingang für uns Schüler lag auf der Spittelwiese. Der Bau war noch ziemlich neu, für die damalige Zeit gut eingerichtet. Weder von außen noch innerlich hat der Staat Österreich seither etwas geändert oder gar verbessert. Was mir, wenigstens heute, auffällt, und das war auch schon vor 30 Jahren der Fall, als ich im dortigen Physiksaal Unterricht in der Kinderpflege an der staatlichen Kranken pflegeschule erteilte, wenn ich dieses fJaus betrete, ist ein eigentümlicher Geruch, der alle Räume und Gänge durchzieht. Er dürfte aber, als ich von 1892 bis 1900 die Anstalt besuchte, noch nicht vorhandengewesen sein und erst seit der fast fünfjähri gen Benützung des Gebäudes als Lazarett im Ersten Weltkrieg in Erscheinung getre ten sein. Für uns Schüler war es sehr angenehm, daß wir in der wärmeren Jahreszeit während der 10-Uhr-Pause in den Garten gehen durften, der sich zwischen den drei Gebäudeflügeln befand, etwas, was in der Übungsschule nicht üblich gewesen war; nur zum Bäcker, der am Garteneingang stand, hatte man dort gehen dürfen, um einen ' Die seit 1565 in Linz bestehende Lateinschule ist als die Vorläuferin des Gymnasiums anzusehen. Sie wurde zuerst von den Landständen, seit der Gegenreformation von den Jesuiten geführt und befand sich seit 1636 in der Domgasse (heute das Gebäude der Volkskreditbank). Nach Auflösung des Jesui tenordens 1773 übernahmen Weltgeistliche und Ordenspriester den Unterricht. 1873 übersiedelte das Gymnasium in das in Neurenaissanceformen errichtete Gebäude an der Spittelwiese, wo es sich noch heute befindet.
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