OÖ. Heimatblätter 1989, 43. Jahrgang, Heft 4

Finden Sie diese Anstalt einer öffentlichen Bekanntmachung würdig, so wird es mich umso mehr erfreuen, weil ich Vorsteher dieser Anstalt bin, die unter der Lei tung des verdienstvollen Herrn Regierungs-Rates Grafen von Auersperg so glück liche Fortschritte macht. Joseph Hopfauer, Verwalter." In einer laufend veröffentlichten „Chronik der Bildungs-Anstalten in den deutschen böhmischen und galizischen Provinzen des österreichischen Kaiserstaa tes" wird zum Beispiel für August 1812 über „Österreich ob der Enns" folgendes berichtete® „Sr. Majestät haben die von dem k. k. Rate, Doctor der Theologie, Domprobsten, Dom- und Stadtpfarrer wie auch Ruraldechante in Linz, Franz Ertl, wegen seiner geschwächten Gesundheit und zu vielen Geschäften angesuchte Enthebung von dem Directorate des theologischen Studiums an dem dortigen Lyceum gnädigst geneh miget, zugleich aber befohlen, demselben für seine bisherige Geschäftsführung die höchste Zufriedenheit zu bezeigen. Als Nachfolger wurde der Domdechant in Linz und Doctor der Theologie, Ferdinand Mayer, der 16 Jahre an der Universität zu Wien als Lehrer des Bibelstudiums des neuen Bundes angestellet gewesen ist und durch in Druck gelegte exegetische Schriften sich rühmlich bekannt gemacht hat, ernannt. Heinrich Kiß, Lehrer an der Hauptschule zu Steyer, dient schon durch 15 Jahre beim Schulfache, besorget als ein Mann von 76 Jahren den Unterricht der Jugend noch mit ungeschwächter Geisteskraft und lobenswürdiger Tätigkeit, und hat durch sein sanftes Betragen und seinen auferbaulichen Lebenswandel die Ach tung und Liebe aller Einwohner gewonnen. Als dieses Sr. Majestät zur Kenntnis gebracht wurde, geruheten Höchstdieselben, dem genannten Lehrer zur Belohnung der im Lehramte erworbenen Verdienste die mittlere goldene Ehrenmedaille zu bewilligen." Die Messingfabrik des Hrn. Grafen Pilati in dem Schlosse Lichtenegg bei Wels in Oberösterreich^^ „Das Schloß Lichtenegg liegt eine Viertelstunde außer Wels gegen Lambach zu, hat zur Nachbarschaft einen Hofmarkt, etwa aus 100 Häusern bestehend, östlich eine ausgebreitete Fläche, gegen Süden die schöne Stadt Wels, an der Westseite die Traun und einen Mühlbach, dessen Wasser das Gewerk der Fabrik treibt. Inner den Toren der Einfahrt führt ein weiter Platz (ein Urbild von der Stätte ritterlicher Kämpfe) rechts zur Hallbrücke ins Schloß, gegenüber zu einem Nebengebäude, worin bei drei ßig große schöne Hengste stehen, die zur Veredelung der Pferdezucht in Oberöster reich bestimmt sind und auf kaiserliche Kosten erhalten werden. Die Werkstätten der ' Vaterländische Blätter, Jg. 1812, S. 571; in den Vaterländischen Blättern, Jg. 1815, S. 61-64, erschien eine Abhandlung über die Taubstummenlehranstalt in Linz; vgl. hiezu auch Pillwein, S. 240 ff. Vaterländische Blätter, Jg. 1813, S. 506.

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