OÖ. Heimatblätter 1989, 43. Jahrgang, Heft 4

nen Scheiben von ungefähr einem halben Fuß Durchmesser, welche transparent erleuchtet sind und das Ziel nicht in der Mitte, sondern auf einem andern beliebigen Punkte haben, schießt man mit Stachelbolzen aus einer besonderen Art Windbüch sen. Ungeachtet dazu ein sehr gutes Auge erforderlich ist, findet man doch viele geübte Schützen. Die Stadt hat viele schöne Umgebungen, doch nur einen einzigen Ort in der Nähe, wo die Kunst der Natur zu Hülfe gekommen ist. Die Wege nach einigen Belusti gungsorten haben keine andern Reize, als welche das Wandeln über blumige Wiesen oder an üppig grünenden Feldern vorbei, deren Raine zuweilen mit Obstbäumen besetzt sind, oder das Ziel, ein Wirtshaus mit Erfrischungen, darzubieten vermögen. Der eine kleine Stunde weite Weg nach dem Dorfe Zizlau wird durch den Anblick der schönen Traun belohnt, welche sich hier mit solcher Gewalt in die Donau stürzt, daß sie das Wasser derselben gewissermaßen zurück drängt." Nach dem Einflüsse ist ihr helleres Wasser noch lange Zeit sichtbar, bis sich der immer schmäler wer dende blaulichtgrüne Streifen mit dem Wasser der Donau vermischt, welche hier, und nachdem sie weiter unten die Enns aufgenommen hat, selbst eine weit schönere Farbe bekömmt, als sie oberhalb des Einflusses der Traun hat. Am diesseitigen Ufer der Donau ist der Spaziergang nach St. Margarethen der einzige, welcher höhere Reize darbietet, weil er längst dem Ufer der Donau an Felsen hinläuft. Geht man von hier über den Calvarienberg zum Jägermayer, so wechseln mannigfaltige schöne Aussichten miteinander ab. Die angenehmsten Spaziergänge befinden sich über dem nördlichen Ufer der Donau." Sehr nahe sind Buchenau und Hagen, wovon letzteres eine sehr schöne Aussicht gewährt. Schöner in jeder Hinsicht und einladender für solche, welche Gegenden vorziehen, wo Kunst sich mit Natur vereinigt, ist der Spaziergang nach dem Auhof, einem dem Grafen Starhemberg gehörigen Gute. Nordöstlich wandelt man eine Weile dem Ufer der Donau entlang, an dessen entgegengesetzter Seite meh rere der vorzüglichsten Gebäude von Linz schön in das Auge fallen, besonders die kaiserliche Fabrik, die Wasserkaserne und das Bräuhaus. Die hügelichte Gegend links und vorwärts nach Osten vervielfältigt die Ansichten. Nach einer Stunde gelangt man an den aus wenig Häusern bestehenden Ort, dessen Garten von der Liberalität seines Besitzers dem öffentlichen Besuche geöffnet worden ist und für Linz umso anziehender sein muß, da man gar keine ähnliche Anlage in der Nähe hat. Zu einem vollständigen englischen Garten mangelt es ihm an Größe, doch ist seine Anlage so gut, daß er auch in dem größten eine der schönern Partien machen würde. Die Gänge seines Gehölzes gewähren erquickenden Schatten, und das mannigfal tigste Grün wechselt in diesen Anlagen, welche für den Forstkundigen und Botaniker vornehmlich anziehend sind, weil sie alle Arten auch ausländischer Bäume und Gesträuche enthalten, welche im hiesigen Klima fortkommen. Selbst zu dem Stu dium der Forstbotanik geben sie eine sehr gute praktische Anleitung, denn die Bäume sind auf Täfelchen mit ihren Namen bezeichnet. " Ebd, S. 350 ff. Ebd, S. 333 ff. und 342 ff.

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