OÖ. Heimatblätter 1989, 43. Jahrgang, Heft 3

Form eines gleichseitigen Dreiecks ge meinsam überdacht auf einer Betonsäule ruhen. An dieser Stelle soll nicht verab säumt werden, Herrn Karl Kettlgruber aus Wolfsegg für die schöne, zweckmäßige graphische Gestaltung der Vitrinen herz lichst zu danken. Zwei der Vitrinen zei gen geologische Profile durch die Molas sezone, einmal in der großen Übersicht mit Einbeziehung des kristallinen Unter grundes und der Flysch- und Kalkalpen, zum anderen ein detailliertes Bild der lokalen Situation. Die dritte Vitrine be inhaltet eine Schautafel mit allgemein verständlich gehaltenen Erläuterungen und erdgeschichtlichen Tabellen. Diese Erläuterungen finden sich auch in etwas umfangreicherer Form in einer kurzge faßten Broschüre^^ des Verfassers dieser Zeilen, die in einer Gesamtauflage von 1.500 Stück anläßlich der festlichen Eröffnung zur Verteilung gelangte und nunmehr bei örtlichen Institutionen gra tis erhältlich ist. In diesem Zusammenhang darf mit besonderem Nachdruck darauf hinge wiesen werden, daß sich das Naturdenk mal auf Wolfsegger Gemeindegebiet - eben im Bereich der Wolfsegger Schanze - befindet, jedoch der Blick in den Ort Wolfsegg selber auf Grund der morpho logischen Geländesituation verwehrt ist. So tritt die Pfarrkirche Ottnang - in der Luftlinie lediglich gut 1 km entfernt - zu sammen mit Häusergruppen derartig do minierend in Erscheinung, daß es nicht verwundert, wenn die ersten Entdecker und Beschreiber der Vorkommen stets vom „Ottnanger Schlier" bzw. von einer Schliergrube „bei Ottnang" gesprochen haben. So kam es auch zur Benennung einiger Fossilien mit dem Speziesnamen „ottnangensis" (Beispiele wurden oben bereits gebracht), dies sicher in Unkennt nis der tatsächlichen Verhältnisse. Jedenfalls darf es uns Oberösterrei cher mit Freude und Stolz erfüllen, daß ein relativ kleiner heimischer Ort auf die se Weise internationale Bedeutung er langte und mit seinem Namen in der geologisch-paläontologischen Fachwelt würdig vertreten ist. Daß diese für die Wissenschaft so bedeutsame Lokalität nunmehr ein Naturdenkmal geworden ist, erfüllt uns mit Genugtuung. Vielleicht ist der vorliegende kleine Bericht Anlaß, diese örtlichkeit ins breitere Bewußtsein der Öffentlichkeit zu rücken, sodaß in Hinkunft nicht nur Fachleute nach Wolfsegg-Ottnang kommen, sondern alle an der geologischen Vergangenheit der Heimat Interessierten! E. Reiter, Ottnang am Hausruck - Eine natur kundliche Schlüsselstelle im oberösterreichi schen Alpenvorland. 2 Abb., 2 Tab., Linz 1989.

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