Bezug auf die analogen Vorkommen des Wiener Beckens (ehva Baden bei Wien), Niederösterreichs (hier speziell des Weinviertels), des Schärdinger Raumes (hier ist die Bucht von Taufkirchen mit ebenfalls seit alters wohlbekannten Fos silvorkommen genannt), ja sogar der Karpaten. Nach der heute bereits „historischen" Einstufung der Molassesedimente in erste und zweite Mediterranstufe, aufge stellt von der Wiener Geologenschule im Verlaufe des 19. Jahrhunderts, kam man durch die beispielhaften Arbeiten von Schadler und Grill, ferner auch durch die bereits angesprochene rege Forschungs tätigkeit im Zuge der Kohlenwasserstoffexploration auf eine Zwei- bzw. Dreitei lung der Molassesedimente im jüngeren Tertiär (siehe stratigraphische Tabelle), wobei hier der „Ottnanger Schlier" in die sogenannte Innviertier Serie gehört. Ab schließend konnte man im Zuge einer Neugliederung der Tethyssedimente (damit ist jener Meeresteil gemeint, des sen Sedimente in der Molassezone vor liegen) die gesamte Innviertier Serie in ternational verpflichtend als „Ottnangien" bezeichnen. Damit ist also die Schliergrube von Wolfsegg (bei Ottnang gelegen!) zur Ty puslokalität für das Ottnangien gewor den und hat dadurch nicht nur lokale Be deutung als „Fossilvorkommen". Die Fossilien Im vorstehenden Abschnitt, im hi storischen Überblick zur Entdeckungs geschichte der Wolfsegg-Ottnanger Vorkommen, wurde bereits mehrfach auf die fossile Faunenvergesellschaftung Unter Fossilien verstehen wir sämt liche Reste vorzeitlicher Lebewesen, wo bei unter „vorzeitlich" älter als das Ende der letzten (Würm-)Eiszeit gemeint ist; damit ist für unseren Raum ein Mindest alter von etwa 10.330 Jahren erforder lich.^^ Zu sämtlichen Resten gehören Schalen, Schalenabdrücke, Steinkerne, Zähne, Knochen, Fährten und Fraßspu ren, in - eher seltenen Fällen - auch echte Versteinerungen. Der zoologischen Systemahk fol gend - denn bis auf ganz wenige Aus nahmen handelt es sich um tierische Fos silien^® -, möge unsere kurze Aufzählung der einstigen Einwohner des Ottnang- " R. Grill, Mikropaläontologie und Stratigraphie in den tertiären Becken und in der Flyschzone von Österreich. Intern. Geol. Congr. Rep., 18th sess. part 15, London 1948; R. Grill und F. X. Schaffer, Die Molassezone. Geologie von Öster reich, Deuticke, Wien 1951, S. 694-710;/. Schad ler, Kartierungsbericht(e), Blatt Linz-Eferding. 1937-1938. A. Papp, R. Grill, R. fanoschek, J. Kapounek, K. Koll mann und K. Turnovsky, Zur Nomenklatur des Neogens in Österreich. Verh. Geol. BA 1968, S. 9-27; f. Rögl, öttnangien. In: Steininger & Nevesskaya, Stratotypes of Mediterranean Neogene Stages. Vol. 2, Bratislava 1975, S. 101-120. '^R. Oberhauser, Der geologische Aufbau Öster reichs (Hrsg. Geol. Bundesanstalt). Wien 1980, S. 58. Demgegenüber wird leider nur allzu häufig der Begriff „Versteinerung" für in diversen Sedimen ten eingeschlossene Tier- und Pflanzenreste ge braucht; so wären z. B. verkieselte Hölzer exakte Versteinerungen, da hier die Holzsubstanz mehr oder minder vollständig durch Quarz ersetzt worden ist. Von pflanzlichen Fossilien sind neben kleinen, meist nicht bestimmbaren inkohlten Holzresten Chara-Oogonien, d.h. „Eisporen" einer Süßund Brackwasser bewohnenden ArmleuchterAlge, vorhanden; Abbildung bei Wallisch, Zur Foraminiferen-Fauna des Schliers von Ried im Innkreis und Umgebung. Jahresber. Bundesgymn. Ried, 66, Ried 1937, Taf. I, Abb. 1.
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