Das Naturdenkmal „Ottnangien" zwischen Wolfsegg und Ottnang am Hausruck Von Erich Reiter Zu den etwa 400 Naturdenkmalen des Landes Oberösterreich^ konnte im heurigen Jahr ein neues angefügt werden. An sich verdiente dieser Umstand keinen besonderen, detaillierten Bericht; es han delt sich aber bei diesem neuen Denkmal insofern um eine Besonderheit, als es in seiner wissenschaftlichen Bedeutung weit über die Grenzen Oberösterreichs, ja sogar Österreichs hinausreicht. Au ßerdem wurde die Vielzahl an floristi schen Naturdenkmalen endlich wieder einmal duch ein erdwissenschaftliches ergänzt, dessen europaweite Geltung die folgenden Zeilen etwas erhellen sollen. Der geologische Rahmen Wolfsegg und Ottnang liegen - zu sammen mit dem Naturdenkmal - gleichsam mitten in der Molassezone. Die Namengebung dieser geologischen Einheit kann auf zweierlei Wurzeln zu rückgeführt werden. Einmal auf „mola re", d. h. mahlen, würde also für die Mo lassezone „Zermahlenes", „Zerriebenes" bedeuten und gibt uns damit einen Hin weis auf die Entstehung der hauptsäch lichen Molassegesteine, nämlich Schlier und Sand. Untergeordnet treten auch Schotter bzw. Kalke auf. Zum anderen würde „mollis" = weich ebenso auf die Die Lage des Naturdenkmals „Ottnangien" zwischen Wolfsegg und Ottnang an derWolfsegger Schanze. Umge kehrtes Bergwerkszeichen: Ehemaliger Kohlenbergbau von Kohlgrube bei Wolfsegg Gesteinsgesellschaft hinweisen, die uns unverfestigt, eben in Form von Locker sedimenten, entgegentritt. Der engere Raum um das Natur denkmal kann - an der Südabdachung des Hausrucks gelegen - insofern an eine geologische Tradition anknüpfen, als hier die seit mehr als 200 Jahren genutzte Braunkohle, stratigraphisch zwischen Schlier und Hausruckschottern liegend, der Region zu einem bescheidenen Wohlstand verholten hat. Die Nutzung eines anderen „Boden schatzes" in des Wortes Sinn aus dem ' Naturdenkmale in Oberösterreich, hrsg. v. Amt der o. ö. Landesregierung, Linz 1989.
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