OÖ. Heimatblätter 1989, 43. Jahrgang, Heft 3

\* <r äSI^T .-{Ii Lageplan des Haider Berges banden gewesen sein, der ideale Platz für Vögel und daher auch für eine Vogel tenne. Die ursprüngliche Größe der Vogel tenne ist nicht mehr genau bekannt, doch dürfte sie eher klein gewesen sein, etwa 400 Quadratmeter Grundfläche, sie fällt leicht nach Osten ab. Zu Beginn des vori gen Jahrhunderts war die früher fast baumfreie Fläche der Vogeltenne schon wieder mit Wald bedeckt, was aus der Indikationsskizze von 1827 hervor geht.^^ Daher ist heute die genaue Lage und Größe nur mehr schlecht erkennbar. Noch gut sichtbar ist der Unterbau eines ehemaligen kleinen Idolzhauses in Form einer Trockenmauer, die an manchen Stellen noch bis zu 50 cm hoch ist. Die Größe des Holzbaues betrug etwa 8,5 m zu 7 m. Ob dieses Gebäude, das auf der Vogeltenne stand, auch zu dieser gehört hatte, ist nicht mehr bekannt, aber anzunehmea Eine genauere Klärung könnte nur eine archäologische Untersuchung bringen. Allgemeines über Vogeltennen oder Vogelweiden Vogeltennen und Vogelweiden wa ren Plätze, auf denen das Fangen von Vögeln zu beshmmten Zeiten erlaubt war. Aber es kommen auch andere Na men vor, die auf die ehemalige Tätigkeit des Vogelfanges hinweisen könnten, wie Vogelberg, Vogelgrub, Vogelhof, Vogel hütten, Vogelhuben, Vogelleiten, Vogelmair, Vogeltennhäusel, Vogelherde, Vogelhaiden, Vogelfänger, Vogler u.a. Ursprünglich war die Jagd für jeder mann frei, wurde aber bereits im Früh mittelalter königliches Recht und auch vom Adel beansprucht. Mit der begin nenden herrschaftlichen Territorialisierung vom 11. Jahrhundert bis ins 13. Jahr hundert wurden die Wälder und das Land mit Wildbannen belegt. Für die Landherrschaften war der Wildbann ein wichflges Fundament in wirtschaftlicher und rechtlicher Hinsicht. Die Jagd wurde zu einem bedeutenden Attribut der Her renschichte und diente nebenbei der militärischen Ertüchtigung. Es wurde unterschieden zwischen der hohen Jagd, die dem Adel vorbehal ten war, und der niederen Jagd, die auch von Bürgern und Bauern ausgeübt wer den konnte. Zur hohen Jagd zählten: Rot- und Damwild, Schwarzwild, Wölfe, Bären, Indikationsskizze von Weitersfelden 1827, Oö. Landesarchiv.

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