OÖ. Heimatblätter 1989, 43. Jahrgang, Heft 3

Weilersfdden 1827 und Dörfer bestanden haben, darunter auch der Ort Weitersfelden. Denn beson ders die Angerform war eine Domäne des Hochmittelalters, und Weitersfelden weist in seiner Anlage und Gruppierung der Häuser eine Straßenangerform auf. Durch königliche Schenkung kam der nördliche Raum östlich der Feldaist im 11. Jahrhundert an die bairischen Griesbacher. Zentren ihrer Herrschaften wurden das Gebiet um Lasberg und Gutau; Die Gegend um Weitersfelden gehör te zu den sogenannten Waldlehen.^ 1122 wird in Gutau eine Eigenkirche der Griesbacher erwähnt, die an das Kloster St. Florian geschenkt wurde.® Gutau ge hörte zu den Altpfarren des Unteren Mühlviertels und wurde sehr früh von der Mutterpfarre Ried losgelöst. Der ur sprüngliche Pfarrsprengel reichte bis zum sogenannten Nordwald. 1125 wurde auch die Eigenkirche von Lasberg samt Hof und Meierhof von Adalbert von Griesbach dem Kloster St. Florian überlassen.' Die Hochfreien von Griesbach waren es auch, die durch ihre zahlreichen Lehensleute die Rodun gen vorantrieben. Zu diesen gehörten die Lasberger, Gutauer, Pernauer u. a. Heinrich von Griesbach/Waxenberg war der Letzte seines Stammes. Er mußte nach dem Tod seines Bruders Gholo 1217 große Teile seines Eigenbesitzes samt 46 ritterlichen Eigenleuten dem Passauer Bischof Ulrich II. übergeben, bekam sie aber wieder als Passauer Le hen zurück.^" Nach dem Tod Heinrichs im Jahre 1221 fiel der Großteil des Gries bacher Besitzes an Passau zurück. Auch die Babenberger bekamen Güter östlich der Feldaist. Und einigen der Gries bacher Lehensleute gelang es sogar, sich auf ihren Besitzungen zu behaupten. Die Regensburger Domherren dürf ten westlich der Waldaist Güter besessen haben, die von ihren Domvögten, den Lengenbachern, verwaltet wurden." Sie verfügten auch über zahlreiche Passauer Lehen zwischen der Feldaist und der Waldaist. In einem Urbar des Hochstiftes Passau^^ aus dem 13. Jahrhundert werden ledige Besitzungen des 1235/36 verstor benen Regensburger Domvogtes Otto V. von Lengenbach angeführt, er war der Letzte seiner hochfreien Linie. Alfred Höllhuber weist in seiner Ar beit über die Holzburg am Strafenberg ' Rudolf Ardelt, Beitrag zur Geschichte der Grafen und Freiherren von Lasberg. Jahrbuch des Oö. Musealvereines, Bd. 107, Linz 1962, S. 292. ® Friedrich Schober, Gutau - Ein Heimatbuch des Marktes und Umgebung. Gutau 1969, S. 191. ' Hertha Awecker, Geschichte des Marktes Las berg. Lasberg 1954, S. 13. Franz Tyroller, Die Freien von Griesbach. Mo natsschrift für die ostbayrischen Grenzmarken, Ig. 11, Passau 1922, S. 95. " S. Anm. 7, S. 292. Alfons Dopsch, Landesfürstliche Urbare. 1904, S. 104, Nr. 101. Leopold Mayböck - Alfred Höllhuber, Der Markt Schwertberg und die Burg Windegg. Ge schichtsblätter, Bd. 1 (Hrsg.: Arbeitskreis Wind egg im Schwertberger Kulturring), 1987, S. 134.

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