OÖ. Heimatblätter 1989, 43. Jahrgang, Heft 3

Das Dorf Vogled, der Vogelweider-Hof und die Vogeltenne von Weitersfelden Ein Beitrag zur Besiedlungsgeschichte des Unteren Mühlviertels Von Leopold Mayböck Prof. Alfred Höllhuber zu seinem 70. Geburtstag Angeregt durch das Internationale Symposion „Walther von der Vogelwei de" im Waldviertler Traunstein und in Zwettl am 1. und 2. Oktober 1988 begann sich der Autor intensiver mit den Begrif fen Vogelweide und Vogeltenne ausein anderzusetzen: Er möchte mit dieser Arbeit einen kleinen Beitrag zu diesem Thema leisten. Die Tagung befaßte sich vor allem mit dem Thema der Herkunft Walthers von der Vogelweide: Stammt er aus dem Waldviertel? Diese Frage konnte erwar tungsgemäß nicht geklärt werden. Fest steht nur, daß das einzige sichere Lebens dokument über Walther von der Vogel weide eine Urkunde ist, die am 12. No vember 1203 in Zeiselmauer vom Pas sauer Bischof Wolfger von Erla ausge stellt wurde. Darin wird überliefert, daß ein gewisser „Walthero cantori de Vogel weide" fünf Schilling für einen Felzrock bekam.^ Walther von der Vogelweide wurde um 1170 geboren, kam ca. 1190 an den Babenbergerhof nach Wien und wurde dort von Reinmar dem Alten zum Min nesänger ausgebildet, „zu österriche lernt ich singen und sagen", heißt es in einem seiner Lieder. Nach 1203 verließ er Öster reich und führte das Leben eines Wan derpublizisten. Gegen Ende seines Le- &K "" i ' : 9) (L V : VJaliher von der Vogelioeide (aus der Manessischen Handschrift) bens (1227/28) kehrte er in seine alte Hei mat zurück, doch das war nicht mehr die Landschaft, die er aus seiner Jugend kannte. Inzwischen war weitergerodet ^ Rudolf Main, Nachlese zum Internationalen Symposion über Walther von der Vogelweide. Das Waldviertel, 37. Jg., Heft 4,1988, S. 261.

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