OÖ. Heimatblätter 1989, 43. Jahrgang, Heft 3

dokumentarischer Nachweis vorläufig nicht er bracht werden kann. ' Josef Laßl (I920-I977) war jahrelang Kultur redakteur der „Oberösterreichischen Nach richten" und als kritischer Freigeist bekannt. ' Vgl. Anm. 2. ' Weder die „Ottensheimer Kellnerin", noch ein Aufenthalt Bruckners in Ottensheim sind nach zuweisen. Zumindest erwähnen Göllerich/ Auer in keinem der vier Bände Ottensheim im Zusammenhang mit Bruckner. Vgl. Broschüre: Das Anton-Bruckner-Institut Linz. In: Bruckner in Österreich. Brucknerstät ten - Brucknerzentren. ABIL Linz 1980, S. 5. " Bertha Barghesi war nicht „adoptiert", sondern lediglich in Vormundschaft genommen wor den (vgl. Anm. 61, 96, 129, 133). Vgl. Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kai serthums Oesterreich. Bd. 29, S. 268 ff.; - auch: Anm. 30. " Dieser Hinweis ist zweifelhaft, da Karolina Barghesi als „reiche Kaufmannswitwe" (Bron nen, a. a.O., S. 29) sicher nicht als Kindermäd chen (in einem Haus ohne Kinder?) „gearbeitet" hätte, falls sie eine Kaufmannswitwe war. " Ein „Haus des Notars" Dr. Josef Schiedermayr ist nicht nachweisbar, auch nicht eine juristi sche Berufsausübung, da sein Name in diesem Zusammenhang in keinem der Bände der ent sprechenden Jahre (ab 1847) des Schematismus für Oberösterreich aufscheint, auch nicht in den Personallisten der Rechtsanwalts- und der Notariatskammer in Linz und Wien (persönl. Einsichtnahme bzw. Telefonate d. Verf.). Karolina Barghesi stammte aus Graubünden. Es ist nicht deklariert, wer unter den Weißgärber-Geschwistern von der Tochter Anton Bruckners gesprochen hatte und woher die In formation kam. " Nicht die „berühmte Familie Schiedermayr" hatte Bertha Barghesi „großgezogen", sondern das Ehepaar Karl Schiedermayr - Emilie Schie dermayr, geb. Rauscher. Karolina Barghesi stammte aus Ems (jetzt: Domat/Ems); ob sie in Chur geheiratet hatte, ist bislang nicht nachzuweisen, ebensowenig wie eine „geheimnisvolle" Verbindung zu Anton Bruckner. Bronnen (a. a. O.) gibt nicht an, wann sie „bald" und „in den folgenden Jahren immer häufiger und genauer" (?) die Geschichte des „Ahnherrn Anton Bruckner" von der Familie Weißgärber in Ottensheim (oder Linz?) gehört hatte. Alle diesbezüglichen Angaben sind nebulos und wissenschaftlich unbrauchbar (vgl.: Zu Anek dote, Anm. 1). Ein „Zusammenleben" der Karolina Barghesi mit dem „Advokaten Dr. Josef Schiedermayr in Linz" ist nicht nachweisbar. Eine vage Möglich keit des Zusammenlebens beider in Wien kann nicht ganz ausgeschlossen werden, da beide in der „Josefstadt" (VIII. Wiener Gemeindebezirk) wohnten. Vgl. Anm. 69, 134, 150. Vgl. Anm. 131. Diese etwas ungenaue Angabe beruht auf den Ottensheimer Pfarrmatriken. „Vater" (Dr. Josef Schiedermayr) hatte die „un eheliche Tochter" nicht legitimiert, da er die Kindesmutter nicht ehelichte; eine Legitimie rung konnte nur durch eine nachfolgende Ehe des „unehelichen" Vaters mit der Kindesmutter erreicht werden. Es gibt auch keine entspre chende Eintragung; diese hätte den Wortlaut haben müssen: „legitimata per subsequens matrimonium" (= legitimiert durch die nachfol gende Ehe). Karolina Barghesi „verschwand" nicht in die Schweiz, sondern lebte noch 25 Jahre nach der Geburt ihrer Tochter Bertha in Wien. Vgl. Anm. 71, 74, 140, 142. Vgl. Anm. 60. Ebd. Von „Stillschweigen" kann keine Rede sein, da das Ableben von Josef Schiedermayr „in der Ir renanstalt" in der Linzer Zeitung Nr. 285 vom „Samstag, den 12. December 1874, S. 1154" be kanntgegeben worden war (unter: Verstorbene in Linz vom 6. bis 8. December) und ein „Dank" für die Beteiligung am Leichenbegängnis in der selben Nummer und auf derselben Seite der Linzer Zeitung. Außerdem gab es eine allen zu gängliche Pate vom 8. Dezember 1874, dem To destag Josef Schiedermayrs, welche die Tatsa che „in der Landes-Irrenanstalt zu Niedernhart mit Tod abgegangen..." nicht verschwieg (vgl. OÖLA, Patezettelsammlung / Sch. 6513). Karl Kleinschmidt (1913-1984) war Lyriker und Magistratsangestellter. Vgl. Ernst Scliroanzarfl; Anton Bruckners Stamm baum und Urheimat. In: Göllerich / Auer IV, 4 (193 7), S. 135 ff., bes. S. 150. - Pyhra gehörte zur Pfarre Sindelburg (bis 1716), später zur Pfarre Oed (Schwanzara, a.a.O., S. 144). Geb. 23. 6. 1779 in Pfaffenmünster bei Straubing - gest. in Linz 6.1.1840. Stadtpfarre Linz, Sterbebuch (1816-1843). Tom. VII. Rz. 13.

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