Mit der Wehklage der „Preunerin" um ihren gehängten Mann endet das dritte Bild. Mit dem Aufruf zur Einigkeit des deutschen Volkes durch die Norne Skuld im Nachspiel schließt Itzingers Werk: Nicht Uehermachl allein erfocht den Sieg: Uneinigkeit, das alte deutsche Uebel, war mit bestimmend für den Tod der Bauern!'^'' Sprache Die Kombinahon zwischen „mundartlich geprägter", nahezu hanebüchen wirkender Sprache einerseits und der Verwendung des Versmaßes andererseits ist kein sehr glücklicher Kunstgriff, zumal sich Mundart als gesprochene Sprache und die Verwendung von Versmaßen als reines „Konstruktionsprinzip" eigentlich von vornherein widersprechen müssen. Nicht überzeugend wirken diese Passagen auch aus dem Grund, da die im übrigen Stück verwendete Sprache - bis auf einzelne Silbenverstümmelungen Qetzt wird's uns bald z'dumm! Nix mehr lass'n wir uns g'fall'niy^ - nahezu der Hochsprache entspricht. Wirkung und Resonanz der ersten Fassung aus dem Jahre 1925 Die Wirkung des Stückes „Das Frankenburger Würfelspiel" selbst kann kaum untersucht werden, da einschlägige Zeugnisse und Berichte fehlen. Wohl aber kann die Resonanz des „Parallel-Werkes", des Romans „Das Blutgericht am Haushamerfeld" (= „Der Bauerntod") untersucht werden; dieser Parallel vergleich legihmiert sich durch die Tatsache, daß „Das Frankenburger Würfelspiel" lediglich die Dramatisie rung des Romans darstellt. Die interessantesten Begebenheiten innerhalb dieser Rezeptionsgeschichte scheint das Verbreitungsverbot des Buches im Jahre 1935 sowie die Aufhebung die ses VerbreitungsVerbotes 16 Monate später zu sein. Zur Vorgeschichte: Anfangs fand das Buch wenig Beachtung. Aber nach und nach hob die österreichische und reichsdeutsche Presse den künstlerischen, volksverbun denen und ethischen WerP^ dieses Romans besonders hervor, so daß im Jahre 1935 das Buch „Blutgericht am Haushamerfeld" im ganzen deutschen Sprachgebiet außergewöhnliche Beachtung und Verbreitung^" fand. Hinzu kam, daß durch die Aufführung des Freilicht spieles „Das Frankenburger Würfelspiel" von Eberhard Möller auf der DietrichEckart-Bühne anläßlich der Olympischen Spiele in Berlin diese Thematik ausgespro chen bekannt wurde. Doch in Österreich kam es zunächst zu einem Verbreitungsver bot von Itzingers Roman. Am 8. Oktober 1935 wurde das Buch „Blutgericht" durch das Landes gericht für Strafsachen in Graz auf Antrag der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt unter AnschulEbenda, S. 29. Ebenda, S. 9. " Welser Anzeiger vom 27. 2.1937, o. S., „Zur Aufhebung des Verbreitungsverbotes des Buches ,Das Blutgericht am Haushamerfeld'. Absichten und Werdegang des umkämpften Buches." Ebenda.
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