Buchbesprechungen Josef Mader: Rieder Bilderchronik - Die Stadt. Rieder Volkszeitung 1988.116 Seiten mit über 500 Bild dokumenten. S 398,-. Als „Dokument von hohem Rang" preist die Rieder Volkszeitung dieses Jubiläumswerk von Josef Mader zum 130jährigen Stadtjubiläum von Ried im Innkreis an, und dies ist nicht übertrieben. Vor allem sind es die Fotos aus dem Archiv schatz der Rieder Volkszeitung, dem Stadtarchiv und von zahlreichen privaten Leihgebern, die im mer wieder begeistern. Wir finden hier genauso die allerersten Fotos von Ried, Porträtfotos von Rieder Bürgern - interessant für alle, die Ahnenforschung betreiben - sowie die gesamte technische Entwick lung in der Stadt, beginnend bei der neuen Ausrü stung für die Feuerwehr 1866. Vorgestellt wird das erste Auto in Ried, und auch der Beginn der Schi produktion durch die „Compagnons" Fischer und Größlbauer im Jahre 1929 wird gezeigt. Liebhaber von Brauereien finden das alte Sudhaus und die al ten Lastkraftwagen für den Biertransport abgebil det. Wer Ried kennt und dort aufgewachsen ist, wird finden, daß es Josef Mader mit dieser Bild dokumentation gelungen ist, viele oft nur für den einzelnen schicksalhafte Bilder in größerem Zu sammenhang zu zeigen und sie damit der Vergan genheit zu entreißen. Dies gilt insbesondere für die Nachkriegsjahre nach dem Ersten Weltkrieg mit den Abbildungen vom Notgeld und für die Zeit von 1938 bis 1945. Aber auch die Bilder aus der Zeit unmittelbar nach 1945 erwecken Erinnerung, als in Ried bereits am 12. Mai 1945 die Bürgerpolizei bewaffnet wur de und die „österreichische Freiheitsbewegung" am 12. Juni 1945 unter dem Vorsitz des späteren Landeshauptmannstellvertreters Ludwig Bernaschek ihre erste Sitzung abhielt. Daß natürlich auch das Volksfest und seine Entwicklung auf den 276 Seiten nicht zu kurz kommt, ist wohl selbstverständlich, wie viele wei tere interessante und unterhaltsame Bilder und Dokumente den Leser erfreuen. Hans Sperl Hans Sperl: Altmünster in alten Ansichten. Zaltbommel/Niederlande: Europäische Bibliothek 1989. 60 Seiten mit 71 Abbildungen. 5 220,-. ISBN 90-288-4769-3 Noch vor der Jahrhundertwende waren große Verlage in Wien, Dresden, Leipzig, München, Tü bingen, Zürich und Darmstadt in die Ansichtskar tenproduktion eingestiegen und belieferten auch Altmünster. In Altmünster selbst war es der Kauf mann H. O. Margelik, der eigene Postkarten her stellte und sich auch die Alleinvertriebsrechte von anderen Herstellern sicherte. Eigene Postkarten stammten auch vom Holzund Spielwarenerzeuger Franz Pesendorfer aus Nachdemsee bei Altmünster und vom Kaufmann Franz Grasberger aus Neukirchen bei Altmünster, der zudem seine Postkarten mit dem Vermerk „Verlag und Alleinvertrieb" versah. Die meisten Postkarten wurden jedoch in der renommierten Firma F. E. Brandt in Gmunden hergestellt. Auch Josef Vesco, Gmunden, die Salzkammergutdrukkerei und das Atelier Guidinger, Attnang-Puchheim, sind mit Postkarten vertreten. Hinter einem relativ schlichten Einband wer den die Erzeugnisse dieser Verlage mit anspre chenden Texten uns vor Augen geführt, wobei der See, der Traunstein, die Schlösser Ebenzweier, Land- und Seeschloß Ort, die Villa Toskana neben dem „alten Münster am Traunsee" die Fotografen von damals am meisten fesselte. Sehr schöne Moti ve von Alois Lebeda, der als junger Lehrer in Alt münster wirkte, werden in Form von Hand- und Fe derzeichnungen präsentiert. Alois Lebeda war
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