OÖ. Heimatblätter 1989, 43. Jahrgang, Heft 3

Das Thema „Dorferneuerung - Ge meindeentwicklung" ist in unserer Ge meinde auf großes Interesse gestoßea Wir haben erkannt, daß wir, abseits des großen Verkehrs und fern der wirtschaft lichen Gunstlagen, zunehmend mit Pro blemen der Infrastruktur und der Ab wanderung zu kämpfen haben. Leerste hende Häuser sowohl im Ortszentrum als auch im bäuerlichen Bereich fordern rasche Maßnahmen. Die Schönheit un serer Landschaft und unseres Ortes er mutigt uns, für eine positive Zukunfts gestaltung aktiv zu werden. Das vom Gemeinderat in einer eigenen Klausur tagung beschlossene „Leitbild" gibt uns den Weg und das Ziel unserer gemein samen Arbeit vor. Durch die Mitarbeit möglichst vieler Gemeindebürger sollen neue Ideen geboren und auch verwirk licht werdea Um dies zu erreichen, dürfen wir die vielen bäuerlichen Betriebe in ihrer Exi stenzsorge und Wirtschaftsweise nicht alleine lassen. Sie sind der Garant für gesunde Lebensmittel und für die Erhal tung unserer schönen Kulturlandschaft. Natürlich kommt dem Gewerbe für die Nahversorgung und die Erhaltung der noch vorhandenen Arbeitsplätze große Bedeutung zu. Die weitere Entwicklung unserer Ge meinde soll wertorientiert und mit lang fristiger Zielsetzung geschehen. Dabei wollen wir die Mitarbeit möglichst aller Gemeindebürger erreichen. Außerdem wollen wir: — das Dorf- und Regionsbewußtsein för dern, — das Selbstbewußtsein der Dorfbewoh ner stärken, — zur Selbsthilfe und Eigeninitiative anregen, — die nachbarschaftlichen Bemühungen ausbauen, — eine offene und ausgewogene Raumund Entwicklungsplanung durchfüh ren, — leerstehende Objekte möglichst mit Leben erfüllen, — historische Kulturdenkmäler und wertvolle Bausubstanzen erhalten, — die regionale Wertschöpfung vergrö ßern, — die innerregionalen Wirtschaftskreis läufe aufbauen und — eigenständige, regionale Initiativen fördern. Ferdinand Aichhorn Eine Wanderung im Mühlviertel 1899 Wer seine Fahrt donauahwärts über Ohernzell ausdehnt und über Zeit verfügt, dem kann ein Abstecher ins Rannathal (österreichi sches Gebiet) nicht genug empfohlen werden. Diese warme Empfehlung für eine der reizvollsten Gegenden des Mühlvier tels findet sich in „Woerl's Reiseführer: Passau und Umgebung nebst Ausflügen in den Bayerischen Wald". Als Oberlehrer Johann Pfister aus München mit Hilfe dieses Führers für den Sommer 1899 eine Wanderreise in den Bayerischen Wald plante, folgte er der Anregung und machte auch einen Abstecher ins Mühlviertel. Herr Oberlehrer, seine beiden Töch ter und zwei Freundinnen, alle vier Jung lehrerinnen, starteten am 15. Juli 1899 in

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