OÖ. Heimatblätter 1989, 43. Jahrgang, Heft 3

„Offene Planung" als Methode der Dorfentwicklung Die Beschäftigung mit den Aufgaben der Dorfentwicklung bzw. Dorferneue rung setzt einmal voraus, sich mit der Veränderung der sozialen Struktur in unserem ländlichen Räume auseinander zusetzen. Die Ursachen für diese Ände rung sind vielfältig, sei es der wirtschaft liche Aufschwung seit den sechziger Jah ren, die damit verbundene Mobilität der Bevölkerung, die beinahe totale Mecha nisierung der Landwirtschaft, das Aus einanderbrechen der Großfamilien, um nur einige Punkte zu nennen. Dorfentwicklung ist als Bestandteil der örtlichen Raumplanung zu sehen. Diese hat sich mit den Problemen zu be fassen, - welche im Spannungsfeld von Mensch, Raum und Zeit entstehen, - welche aus der Begrenztheit des Rau mes entstehen und - welche sich aus den vielschichtigen Ansprüchen an den Lebensraum erge ben. Raumplanung ist daher grundsätz lich eine komplexe Planungsaufgabe, verbunden mit einem dynamischen Pro zeß des gesellschaftlichen Gefüges. Die bisherige Methode der eher tech nokratisch ausgerichteten Raumplanung hat sich beschränkt auf das Dreiecksver hältnis Analyse, Ziele und Maßnahmen. Im wirtschaftlichen Bereich hatte Vor rang die Bedürfniserzeugung, die Pro duktions- und Umsatzplanung, ohne wesentliche Rücksicht auf vorhandene Belastbarkeitsgrenzen. Die moderne Planung orientiert sich mehr an den Naturwissenschaften und an der Soziologie. Dadurch wird auch der Bezugsrahmen wesentlich größer. Neben der reinen ökonomischen Ver nunft muß auch die dem Volk gemäße Denkungsweise, und die ist vernetzt und umfassend, zum Zuge kommen. Zur Analyse kommt die Besinnung. EntspreBESINNUNG . Je <> / Aj MASSNAHMEN 1 MOTIVATION ZUM MANDELN chende Information und Bildung erzeugt Wissen, Erkennen und Begreifen. Daraus entsteht erst das Wollen, und aus dem Wollen unter Einsatz geeigneter Metho den die Motivation zum Handeln. Das Handeln führt zum Erfolg, zur Umset zung und Veränderung. Die Auswirkung einer Veränderung gehört wieder über dacht, womit wir im Kreislauf wieder bei der Besinnung bzw. der Analyse ange langt sind. Diese Überlegungen führen zur Me thode der „Offenen Planung": - „Offene Planung" im Sinne der Beteili gung aller Betroffenen, der Bürger, der poli tisch Verantwortlichen, der Planer und Experten. Experten sind vor allem auch die Bewohner einer Gemeinde, ohne deren Mitarbeit kein wirklicher Erfolg garantiert werden kann. - „Offene Planung" im Sinne einer ver netzten, ganzheitlichen Planung, wor unter die ökologische Planung verstanden

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