OÖ. Heimatblätter 1988, 42. Jahrgang, Heft 3

„Unser Lieben Frauen Kirche". Detail eines Kupferstiches des Klosters Reichersberg aus der Imwiertel-Topographie 1779 Der Bildungsstand der Reichersberger Chorfrauen muß hoch eingeschätzt werden, denn Propst Gerhoch widmete ihnen lateinische Sermones. Der Propst hatte auch für den Unterhalt des Frauen klosters zu sorgen^". Das Frauenkloster befand sich einige hundert Schritte vom Herrenstift entfernt^'. Um 1140 übergab der Edle Imizo dem Stifte als Aussteuer seiner Tochter Elisabeth, die sich als Nonne im hiesigen Frauenkloster befand, ein Gut bei Ursprinch (Ursprung) in der Pfarre Raab^^. Ein Erchimbert von Staine übergab zur Ausstattung seiner Tochter, die um 1140 in das Frauenkloster zu Reichersberg ein trat, das Gut zu Percha samt einem Wein garten und Hofe zu Aschach^^. Der Edle Isinrich von Annendorf (Andorf) schenkte nach 1140 dem Frauenkloster, in das seine Tochter eintrat, als Aus steuer ein Gut zu Heidolfingen^". Papst Innocenz II. nahm in einer im Lateran ausgefertigten Urkunde vom 8. Jänner 1142 das in der Passauer Diöze se gelegene Kloster Reichersberg mit dem hier befindlichen Frauenkloster in seinen und des Apostolischen Stuhles Schutz: es soll in diesen beiden Klöstern der kanonische Orden nach der Regel des hl. Augustin immer unversehrt auf rechterhalten werden^'. Die Stiftungen an das Frauenkloster Reichersberg nahmen zu. Adelheid von Grandeberg schenkte dem Stift als Aus stattung ihrer zwei Töchter Petrisse und Perichte, die sich um 1150 im Frauenklo ster befanden, die Güter Tüffenbach, He bensbach, Merofingen und einen halben Mansen an letztgenanntem Orte mit mehreren Zinsleuten"^. Juditha von Pornheim übergab dem Stifte ein Prädium zu Waizenkirchen und Sickelingen für die Tochter, die 1150 bis 1160 im Frauen kloster war, zum Seelentroste ihres Man nes Siboto^^. Nach 1160 hatten Alheidis (Adelheid) und Richkardis (Richarda), Töchter der Hadwigis, Gomtessa Hallensis de Wasserburg, im Frauenshft den Schleier genommen. Das Nekrologium Ranshofen nennt eine Chorfrau Adel heid von Reichersberg^®. Im Jahre 1166 Schaubcr, S. 122-123. Bernhard Appel: Geschichte des regulierten lateranensischen Chorherrenstiftes d. hl. Augustin zu Reichersberg, Linz 1857, S. 16. Appel, S. 17. Appel, S. 36. Appel, S. 19. Appel, S. 21. Konrad Meindl: Catalogus oö. Canonicorum Regularium... Reichersberg, Linz 1884, S. 191. - Blätter des Vereines für Landeskunde von Nie derösterreich, XL Jg., Wien 1877, Neue Folge, S. 357. Meindl, Catalogus, S. 191. - Appel, S. 31. Meindl, Catalogus, S. 191.

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