heid, Enkelin des Gottfried, Kämmerers des Herzogs von Bayern, Chorfrau in Ranshofen^^. Gertrud von Hütte wird „Magistra zu Ranshofen" bezeichnet, sie war also eine Vorsteherin des Frauenklosters^°. Die be reits erwähnte Adelheid war „Camera ria" zu Ranshofen^^. Sie führte also die Wirtschaftdes Klosters. Auch eine Ber tha (Pertha) wird als „Magistra" zu Ranshofen erwähnt^^ ebenso eine „conversa" Bertha, die an einem 4. April, und eine „conversa" Petrissa, die an einem 18. Juni des 12. Jahrhunderts starb^^. Im Jahre 1215 bestand das Frauenkloster noch, ohne daß wir von seinem Zustand etwas erfahren^^. Das Kloster mußte daraufhin eine sehr schlechte Zeit durchgemacht haben, weil Propst Konrad I. (12771311) am 25. November 1296 die „Wie derherstellung eines Frauen-Conventes" durchführte und darüber eine Urkunde ausstelltet^. Er gab dem Frauenkloster eigene Statuten und sicherte die wirt schaftlichen Belange. Zu dieser Zeit haben wir uns das Wohngebäude der Nonnen, deren Zahl nicht weniger als drei und nicht mehr als sechs betragen sollte, mit der Pfarrkirche baulich verbunden zu denken, weil es in einer Jubiläumsschriftt^ heißt, es sei „ne ben der Nordseiten (des Stiftes) gelegen gewesen"tt. Nach Osten vor der Apsis der Stifts kirche war vermutlich ein Friedhof situiert, der laut einer Urkunde vom 8. Juni 1277 der Friedhof der Subdiakone, Laienbrüder und Laienschwestern war^®. Nachdem aus dem 14. und 15. Jahr hundert keine Urkunden vorliegen, de nen zufolge Nachrichten über das Chor frauen-Kloster zu entnehmen wären, ist anzunehmen, daß der Frauenkonvent zu einem Anhängsel des Chorherrenstiftes wurde und deshalb rechtlich - also auch siegelmäßig - nicht selbständig in Er scheinung trat^^. Vom Chorfrauenkloster Ranshofen ist nichts erhalten geblieben. Das Chorfrauen-Kloster Reichersberg Der berühmte Propst Cerhoch (1132-1169) errichtete schon bald nach seiner Amtsübernahme ein Gebäude für die Chorfrauen. Im Jahre 1138 weihte Bi schof Roman von Curk die Kirche zu Eh ren der allerseligsten Jungfrau Maria. Daraufhin wurden die ersten Chorfrauen eingeführt und die Klausur geschlosssen. Die Chorfrauen lebten nach densel ben Vorschriften wie die Männer. Wie schon erwähnt, waren sie dem Propst und dem Stiftsdechant untergeordnet und durften ihr Siegel nur mit Zustim mung des Männerkonvents benutzen. UB Oö., 1. Bd., S. 261, Nr. 162. Franz Pritz: Geschichte des aufgehobenen Stiftes der regulierten Chorherren des hl. Augustinus zu Ranshofen in Oberösterreich. In: Archiv für Kunde österreichischer Geschichtsquellen, 17. Bd., Wien 1857, 5. 378. Pritz, S. 378. Pritz, S. 378. Andreas Meiller: Auszüge aus bisher ungedruck ten Necrologien der Benediktiner-Klöster St. Peter in Salzburg und Admont in Steiermark. In: Archiv für Kunde österreichischer Geschichts quellen, 19. Bd., Wien, S. 338. Konrad Schiffmann: Die Baugeschichte des Augu stiner-Chorherrenstiftes Ranshofen. In: Archiv für die Geschichte der Diözese Linz, V. Jg., 1898, S. 14. UB Oö., 4. Bd., S. 247, Nr. 274. Jubiläumsschrift aus dem Jahre 1699. Schiffmann, S. 14. Schiffmann, S. 15. Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, Zl. 1402/3796 vom 3. 4. 1984. 147
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