tergrund, der mit seiner geistigen Ent wicklung und mit den drei Grundkom ponenten seiner Weltanschauung: Fami lie - Natur - Erziehung aufs engste zu sammenhängt. Eine sprachliche Klärung dürfte die Entdeckung von Frau Bergner bringen, die bei einer Salzkammergutfahrt (6. 8. oder 7. 8. d. J.) die mundartliche Aus drucksweise „Salza" (vgl. Salzageld, S. 96) für „Salzach" erkannte und dem nach „Salzergeld" in SW XXV (vgl. S. 90) und in Finks Abschrift (vgl. S. 93) zu be richtigen wären. „Salzageld" (= Salzach geld) ist das Fahrgeld für eine Bootsfahrt auf dem Flusse Salzach (von Hallein nach Salzburg). Daß Abschriften oft Lesefehler oder Abschreibfehler aufweisen, ist bei alten Handschriften nicht unüblich. So wurde z.B. eine Ortsbezeichnung in SW XXV (S. 88) und in Finks Abschrift (S. 91) als „Lambach", statt als „Lambath" (vgl. S. 76) gelesen und bedarf einer entspre chenden Korrigierung. „Lambath" oder „in der Lambath" (Stifter: Feldblumen) ist eine auch heute noch gebräuchliche mundartliche Ausdrucksweise (Dr. Ass mann) für Langbath (in der Nähe von Ebensee) und dürfte sich seit dem letzten Drittel des 17. Jahrhunderts erhalten haben, wie eine Oberösterreichkarte von Georg M. Vischer (Archiducatus Austriaj? Superioris Geographica Descriptio facta Anno 1667), gestochen von Melchior Küsell 1669, ausweist. Dort ist der Name für den Langbathßuß noch mit „Lambath Fl." bezeichnet, während der See mit „Lambat" und die Gegend „in der lambat" angegeben sind. Aber schon Johann Steiner (1820; vgl. S. III, Anm. 41) und F. C. Weidmann (Der Traunkreis, 1840, in: Album des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns. Wien: H. F. Mül ler 1842) wendeten die Bezeichnung „Langbath" an. Ebenso sind in der Karte „Das Salzkammergut in Ober Oester reich" vom „Mappen Archivar des Kata sters" Alois Souvent aus dem Jahre 1840 (Oö. Landesarchiv, Kartensammlung, Inv. Nr. 11 63 a) der (Vordere - und Hin tere -) -See, der -Fluß (-Bach) und der Ort (Ober- und Unter-) in Begriffs Verbindun gen mit „Langbath" angegeben. Auch andere mundartliche Sprech formen wie das „Verschlucken" der End konsonanten (Neumark -t, Franken mark -t; vgl. S. 97, Pkt. 13) finden sich im Tagebuch 1836, was auf einen ständigen Benützer der Mundart als Autor schlie ßen läßt und nicht auf einen sprachge wandten Schriftsteller. Nicht alle Argumente und Einwände Helmut Bergners konnten hier berück sichtigt werden, doch danke ich ihm für sein Engagement in der Auseinanderset zung meiner o. c. Arbeit, die in dem Ge spräch am 7. August 1988 in St. Florian fruchtbare gegenseitige Anregungen ge bracht hatte, und ich darf hoffen, daß dieses Forschungsergebnis von „Adal bert Stifters angeblicher Reise 1836 ins Salzkammergut" dem „Kommentar" zur Historisch-Kritischen Gesamtausgabe (Studienbände in Journal- und Buchfas sung) von „Adalbert Stifter. Werke und Briefe" nützen kann. Richtig zu lesen sind ferner: S. 112, Anm. 56:1987 statt 1978; S. 113, Abs. 3, Z. 5: Bleckwenn statt Bleckmann. Die Seitenzahlen - wenn nicht an ders angegeben - beziehen sich auf die o. c. Arbeit. Fritz Feichtinger 204
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