Steintisch ruht auf einem Mittelfuß und vier Steinkugeln ein schlanker Pyrami denstumpf, der am oberen Ende mit einer Steinkugel abgeschlossen ist, aus wel cher ein eisernes Kreuz herausragt. An der nach Osten gewandten Seite ist unter einer Blechüberdachung ein auf eine kreisrunde Platte gemaltes Bild eines jun gen Mannes in der Uniform eines Solda ten aus der Zeit der Freiheitskriege befe stigt. Das obeliskartige, dem Klassizis mus zuzuordnende Steingebilde gibt darüber hinaus mangels einer Inschrift keinen Anhaltspunkt für den Grund sei ner Errichtungb Dieses Denkmal hat um 1815/1818 Antonie (von) Arneth, geborene Adamberger, zur Erinnerung an den Dichter und Freiheitskämpfer Theodor Körner (1791-1813) gestiftet (oder zumindest dessen Errichtung initiiert)^, dessen To destag sich am 26. 8.1988 zum 175. Mal gejährt hat. Körner wurde als Sohn eines Juristen von hohem Rang und Freund Friedrich von Schillers namens Christian Gott fried Körner in Dresden am 23. 9. 1791 geboren und ging nach Studien in Frei berg, Leipzig und Berlin 1811 nach Wien. Dort verkehrte er u. a. mit Wilhelm von Idumboldt, Adam Müller, Friedrich Schlegel und Josef v. Eichendorff. Dank seiner Begabung und Sprachgewandt heit konnte er beachtliche Bühnenerfolge erringen und wurde bereits im Alter von 21 Jahren zum fJoftheaterdichter er nannt. Getreu seinen Idealen beteiligte er sich aktiv an der Befreiung vom napoleo nischen Joch, indem er sich dem Lützowschen Freikorps anschloß und als Major Lützows Adjutant in einem eher unbe deutenden Gefecht bei Gadebusch am 26. 8.1813 fiel. Er war der glühende Sän ger des Freiheitskampfes gegen den Kor sen; am bekanntesten sind wohl seine Lieder „Gebet während der Schlacht", „Lützows wilde, verwegene Jagd" und das von Carl Maria von Weber vertonte ' Im Ratimen der oö. Landesausstellung 1988 „Das Mühlviertel" in Schloß Weinberg wird im Raum 36 dieses seltene Kleindenkmal präsen tiert; seine Errichtung wird im Ausstellungs katalog um 1815/18 verzeichnet. ^ Eine andere Version, die sich auf die Lebenserin nerungen von Alfred Ritter von Arneth, eines Sohnes von Josef und Antonie Arneth, stützt, lautet, daß den Stein im Jahre 1817 Johann Nepomuk Moser, versehen mit dem Bild des Schutzheiligen seines Schwagers Josef Arneth, errichten ließ, um dessen Gattin über die Tren nung von ihm zu trösten; sie soll dort oft ihres in der Ferne weilenden Gemahls gedacht haben. Die Errichtung vor 1817 ist unwahrscheinlich, da zu dieser Zeit Antonie Arneth noch Adamberger geheißen hat und zu Leopoldschlag kaum eine Beziehung gehabt haben dürfte.
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