Ferdinand Hawel im Kreise seiner Familie. Fotografie um 1939 zuletzt an der Hauptschule in Ottensheim. Sie hat in späten Jahren einen Abkömm ling des einstigen Brauereibesitzers von Ottensheim, Franz Sigl, geheiratet. Mehr über Ferdinand Hawel erfährt man aus der Conduite- bzw. Qualifika tionsliste®, die im Archiv des Landesgendarmeriekommandos in Linz aufliegt. Dort heiiSt es: Ferdinand Haioel, geboren am 23. 11. 1874 in Zeschau im Bezirk Frößnitz in Mähren, Sohn eines Gastwirtes, sechs Klassen Volksschule, Schlosserlehre, rückt am 1.10.1895 zur Infan terie ein, wird 1896 zum Gefreiten befördert und 1897 zum Chorporal. Er ist 1,64 cm groß, mittel kräftig, hat blonde Haare und blaue Augen. Am 11.9.1898 kommt er als Corporal zur Probedienst leistung beim k. k. Gend.Comdo. nach Teschen. Am 16. September 1899 wird er definitiver Gen darm. 1907 heiratet er. Er kommt auf die Gendarmerieposten nach St. Florian, Enns, Ischl, Traun, Großraming, Unterweißenbach und am 1. Mai 1913 als Postenkommandant nach Ottensheim. Er spricht deutsch und böhmisch, ist sehr ernst und ruhig, bescheiden und gesetzt... Am 15. August 1923 wird Hawel wegen Ausforschung einer siebenköpfigen Räuberbande öffentlich belobigt. Am 29. Dezember 1925 wird er abermals belobigt, und noch einmal am 31. Dezember 1926 wegen Überführung einer Gattenmörderin aus Freudenstein. Am 1. Juni 1928 wird er zum Bezirksinspektor befördert, mit 31. August 1930 pensioniert. Er ist bisher der am längsten dienende Postenkomman dant von Ottensheim. Der 1851 gegründete Gendarmerieposten Ottensheim ist bis 1857 in Ottens heim Nr. 6 (heute Äußerer Graben 22) im sogenannten Mathloshaus untergebracht, von 185 7 bis 1869 in der Förgengasse Nr. 1, von 1869 bis 1924 in der Linzer Straße 11. Erst am 1. Dezember 1924 beziehen die Gendarmen ihr heutiges Postenlokal im ' Die Conduite - später Konduite, zuletzt Qualifikationsiiste - wird von den Vorgesetzten des Gendar meriebeamten Jahr für Jahr geführt und enthält eine genaue Beschreibung seiner Fähigkeiten und Leistungen.
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