Mein Soldatenleben^ Mit tausend Segen Gottes schwer ging ich in weiter Welt umher. Weiß Gott! - hah viel gelitten! Gefochten in manchem Kampf in heißer Schlacht gestritten, geschmeckt viel Pulverdampf Stand oft hei Sturm und Regen in stiller Mitternacht, hei Kanonen-, Blitz- und Donnerschlägen ganz einsam auf der Wacht. Wie drohten die Geschütze, der fürchterliche Tod! Vor Durst trank ich aus Pfütze, aß auch verschimmelt' Brot. In Ungarn - verlassen in falschem Land -, hei Festung Ofens Lage, 17 Tag und Nächt ich im Feuer stand, ertrug dort harte Tage. Verlor in Gefangenschaft, was ich erheut'! Hah manche Stund auf den Tod mich gefreut. Jedoch zu meiner Schonung, nicht fern vom kühlen Grah, gah Gott mir reiche Belohnung: Gesundheit, Mut und des Geistes Gah. ^ Beilage zum Brief vom 17. 4.1852 175
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