OÖ. Heimatblätter 1988, 42. Jahrgang, Heft 2

berger, Erich Aufreiter und das Amt der o. ö. Lan desregierung, Baudirektion. Schließlich ist auch auf diesbezügliche Arbeiten des inzwischen ver storbenen Univ.-Prof. Dr. techn. Ad. KJaar zurück gegriffen worden. Neuere, genauere Forschungs und Erhebungsdaten konnten auf diese Weise ein gearbeitet werden. Mit Fug und Recht kann von diesem fFandbuch gesagt werden, daß es den Eindruck hinter läßt: das Thema „Burgen und Schlösser" im Gebiet des Mühlviertels ist darin erschöpfend und für den Benützer verläßlich behandelt worden. Rudolf Fochler Kulturzeilschrift Oberösterreich. Hrsg. OO. Landesverlag. Redaktion: Dr. Otto und Dr. Elfriede Watzel. Jährlich 4 Hefte im Jahresabonnement S 396,-. Einzelheft S RIO,-. Heft 4 des 37. Jahrganges (1987) beschäftigt sich unter dem Schwerpunktthema „Erneuertes Brauchtum" mit verschiedenen Elementen, des gleichen aber auch mit dem Wandel unseres Brauchtums. Ob es sich dabei um volkstümliche Möbel, Weihnachtskrippen oder Trachten, um neue bzw. neubelebte Brauchformen oder um altes Brauchtum in neuer Heimat, also das überlieferte und heute noch geübte Brauchtum der „Heimat vertriebenen", handelt, immer wird in den einzel nen Beiträgen die starke lebendige Tradition auf gezeigt, auch wenn sich Träger wie Formen mitun ter stark gewandelt haben. Dabei wird, obwohl durchwegs Fachleute am Werk waren, weniger theoretisiert als vielmehr die Thematik in vielen Beispielen praktisch vorgeführt. In der Literatur beilage kommt der Mundartdichter Gottfried Glechner zu Wort. Das Schwerpunktthema des ersten Heftes des heurigen Jahrganges ist - beinahe zwangsläufig - dem Mühlviertel gewidmet. Es ist, wie im Titel des Heftes vermerkt, ein „Bilderbogen", der keineswegs in Konkurrenz zum Ausstellungskatalog steht, sondern einige „Glanzlichter" vorstellt. Burgen, Kleindenkmale und Beiträge zu verschiedenen an deren Themen inklusive einer Darstellung der „Mühlviertler Künstlergilde" sind nicht nur fun diert geschrieben und - wie in jedem Heft - hervor ragend illustriert, sondern sind auch eine Art Lie beserklärung an diesen Landesteil und eine gute Vorbereitung auf die heurige Landesausstellung auf Schloß Weinberg. Dietmar Assmann Franz C. Lipp: Oberösterreichische BauernmöbeL Wien: Verlag Kremayr & Scheriau 1986. 359 Seiten. Leinen, S 890,- ISBN 3-218-00428-4. Der erstklassig ausgestattete und reich illu strierte Band, der mit Recht in die Reihe der „schön sten Bücher des Jahres" aufgenommen wurde, be hebt einen Mangel, der von den Liebhabern der „Bauernmöbel" (Landmöbel oder volkstümlich be malte Möbel) seit Jahren schmerzlich empfunden wurde. Nach einer Einführung „Zur Geschichte der Erforschung des volkstümlichen Möbels in Ober österreich", einem kurzen Exkurs „Zur Terminolo gie und Ideologie des Möbels" erläutert der Verfas ser ausführlich die stilistischen Eigenheiten in Möbelbau und Bemalung von den Frühformen zum Barock. Der weitaus größte Teil des Buches ist den „Möbellandschaften und Werkstätten im 18. und 19. Jahrhundert" gewidmet. Da die Werkstätten forschung noch in den Kinderschuhen steckt, sind in den nächsten Jahren noch weitere wesentliche Ergebnisse zu erwarten, die in der Zuweisung be stimmter Möbelgruppen zu einer Werkstätte, zu einem Tischler gipfeln. Wenn der Verfasser die rhetorische Frage stellt, ob es tatsächlich so wichtig wäre, „auch noch den letzten Erzeuger von Tisch und Bett einer Bauernkeusche ausfindig zu ma chen", dann ist dem entgegenzuhalten, daß es aus zwei Gründen nicht nur wünschenswert, sondern auch notwendig ist, sich mit den Menschen zu be fassen, die hinter den Dingen stehen. Wenn man in der Geschichtsschreibung dazu übergegangen ist, sich nicht nur mit der kleinen Gruppe von „Men schen, die Geschichte machen", zu befassen, son dern auch mit der ungleich größeren Masse von Menschen, die die Auswirkungen dieses Tuns zu erdulden und zu erleiden hat, dann ist es logisch, daß man sich nicht nur mit den Meistern der „ho hen Kunst" beschäftigt, sondern auch versucht, die Erzeuger der liebenswerten Produkte der „Volks kunst", die einfachen Handwerker, aus dem Dun kel der Anonymität hervorzuholen. Daß dies dem Verfasser in allen Vierteln des Landes gelungen ist, erhöht den wissenschaftlichen Wert und besonde ren Reiz dieses Werkes. Wenn man schließlich weiß, daß ein Pennewanger Inwohner und Tischler Sohn eines Tischlermeisters aus St. Agatha ist, daß sich im Raum Hirschbach ein schwäbischer Tisch ler niederließ; wenn sich herausstellt, daß ein 1750 datierter Schrank von einem 65jährigen Meister und ein anderer mit derselben Jahreszahl von

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2