Aus der Obersteiermark rückte zu dieser Zeit das Korps des Feldmarschalleutnants Baron Moltke über den Pötschen- und Pyhrnpaß in das Ennstal vor. Am 25. Dezember traf Khevenhüller in Amstetten ein. Er befehligte 12.000 Mann Fußtruppen und 4.000 Reiter mit den Generälen Wurmbrand, Mercy, Palvy, Bärenklau und Bernau. Der Ober kommandierende auf der Feindseite, Graf Segür, verfügte über 10.000 Mann Infanterie und 6.000 Reiter^. In Enns la gen drei Bataillone Franzosen und ein Kavallerieregiment. Ein Bataillon stand in Kronstorf und hielt die Schanzen an der Enns besetzt. Paß und Schloß Klaus wurden mit 130 Mann und drei Kanonen gesichert^. Oberst Trenck mit seinen Panduren deckte den Anmarsch und drang in Einzelunternehmungen weit in die französischen Stellungen ein. Bei einem Überfall auf Steyr machte er 200 Gefangene, der Rest floh nach Enns. We nige Tage später überschritt er bei dem Schlosse Dorf die Enns, stürzte sich auf die bei Kronstorf lagernden Franzosen, schlug sie und nahm ihnen mehr als 180 Gefangene ab®. Die drei strategisch genützten Ennsübergänge sind durch Denkmäler mit den Standbildern des hl. Johannes von Nepomuk gekennzeichnet. Der interes sierte Leser findet diese in Losenstein, Dorf an der Enns und in der Stadt Enns. Wenn man die Bedeutung und Wich tigkeit dieses Angriffes bedenkt - von dieser Stelle begann mit Ausnahme von Linz die Befreiung Oberösterreichs von der französisch-bayerischen Besatzung - ist es verständlich, daß die Bürger von Losenstein, Steyr und Enns daran dach ten, ein Zeichen der Dankbarkeit zu setzen. Umfragen bei der Bevölkerung er brachten die Erkenntnis, daß nur noch sehr wenige Menschen um die histori sche Bedeutung dieser Standbilder Be scheid wissen. Der Heilige an der Laussabrücke Wenden wir uns vorerst nach Losen stein. Die österreichischen Truppen setz ten am 30. Dezember 1741 unterhalb von Losenstein bei der Einmündung des Laussabaches über die Enns und trieben Bayern und Franzosen aus ihren Schan zen. Die Ortsgeschichte von Losenstein hält die Erinnerung an die glückliche Überquerung der Enns durch eine Nepomukstatue fest, die von unbekannter Sei te ursprünglich am Blasenstein errichtet wurde. Das Nepomukstandbild wurde nach Fertigstellung der Brücke über den Laussabach bei der Straßenkreuzung in die Laussa neu aufgestellÜ. Das Denkmal ist 200 cm hoch. Der Heilige trägt Barett und Sternenkranz, Kreuz und Märtyrerpalme fehlen, sie dürften von der rechten Hand gehalten worden sein. Die Nase ist abgeschlagen. Zu Füßen des Heiligen befinden sich Wolken mit einem Putto. Der Sockel ist 170 cm hoch, 95 cm breit und 95 cm tief. Die am Sockel befindliche Kartusche ist 65X60 cm groß und trägt die Jahreszahl der letzten Renovierung 1965. Von der im Jahre 1904 durchgeführten Renovierung wurde die Jahreszahl entfernt. ^ Rudolf W. Litschel: Lanze, Schwert und Helm. Linz 1968, S. 76. ' Franz Pritz: S. 499. ® Ernst Werner: Österreichs Wiege. Amstetten - Waidhofen/Ybbs 1966, S. 223. ^ Anton Rolleder: Heimatkunde von Steyr. 1894, S. 59 und Rudolf W. Litschel, S. 165.
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