Drei Nepomukstatuen an der unteren Erms Eine Erinnerung an den österreichischen Erbfolgekrieg Von Nelli Kainzbauer Dem Regierungsantritt Maria The resias im Jahre 1740 folgten schwere Be drohungen des Habsburgerreiches von außen. Während Karl VI. durch die Prag matische Sanktion (Erbfolgegesetz), die künftigen Kindern - auch Töchtern - den Vorrang vor den Töchtern seines Bru ders Josef einräumte, die Zustimmung der Erbländer, Ungarns und der europäi schen Großmächte und des Reiches fand, hatten Bayern und Sachsen dazu nicht eingewilligt. Friedrich II. von Preußen marschierte in Schlesien ein und verbün dete sich mit Frankreich, das mit Bayern und Sachsen Österreich den Krieg er klärtet Bayerisch-französische Truppen rückten im Sommer 1741 in Oberöster reich ein und besetzten im September Linz, wo die Stände bereitwillig dem Kur fürsten von Bayern Karl-Albrecht hul digten^. Eiligst aufgeworfene Gräben und Schanzen auf dem niederösterreichi schen Ufer der Enns sollten ein Vordrin gen des Feindes verhindern. Trotzdem gelangte dieser innerhalb von acht Ta gen bis Melk. Der zögernde Vormarsch der Feinde auf Wien wurde von angrei fender ungarischer und kroatischer Ka vallerie aufgehalten. Der Widerstand der Kaiserlichen bewog die französischen Truppen, sich hinter die Ennslinie zu rückzuziehen'. Als Maria Theresia in ihrer größten Bedrängnis am 11. September die Un garn mit einem begeisternden Aufruf zu Hilfe rief, stellten diese ein Konhngent von 30.000 Mann^. Nun wurde unter dem Oberbefehl von Feldmarschall Graf Ludwig V. Khevenhüller die Gegenoffen sive vorbereitet. Er sammelte bis Mitte Dezember 1741 die verfügbaren Trup pen, zu denen sich auch aus Italien her beigeeilte Regimenter gesellten, im Räu me Waidhofen, Amstetten, Seitenstetten, Strengberg und Haag. Streifscharen der Panduren unter dem gefürchteten Oberst V. Trenck drangen inzwischen bis an die Enns vor. 200 Husaren setzten sich am rechten Ennsufer gegenüber der Stadt Enns fest und brachten vier Kanonen in Stellung. Da sie die gegenüberliegenden feindlichen Linien störten, erfolgte am 9. Dezember ein Ausbruch der französi schen Besatzung aus der Stadt Enns in Stärke von 2.000 Mann, die nach Erobe rung der Kanonen und Brandschatzung der Ortschaft Ennsdorf die Husaren zum Rückzug zwangen'. ^ Karl Plötz: Auszug aus der Geschichte. Volks ausgabe, Würzburg 1962, S. 316. ^ Mayr - Kaindl - Pirchegger: Geschichte und Kul turleben Deutsch-Österreichs von 1526 bis 1792. Wien 1931, S. 284. ^ Karl Gutkas: Geschichte des Landes Niederöster reich II. 2. Auflage, 1962, S. 171. '' Ders.: S. 285. ' Franz Priiz: Geschichte des Landes ob der Enns. Linz 1846, S. 498.
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