OÖ. Heimatblätter 1988, 42. Jahrgang, Heft 2

" Vgl. SW XVII, S. 39 f. (15.) - Adolf Frh. Brenner von Felsach (vgl. Anm. 6) war vermutlich An fang 1835 in den diplomatischen Dienstgetreten und vorerst mit kleineren Aufgaben betraut, z. B. Reise nach Mähren im September/Oktober des selben Jahres (vgl. „Oesterreichisch-Kaiserliche privilegierte Wiener Zeitung" Nr. 209 vom Montag, 14. September 1835, S. 1034. Anhang / unter / „Abgereiset." den 11. September... „Ritter Brenner v. Felsach, k. k. Bothschafis-Comrnis, nach Brünn..."), von wo er am 8. Oktober aus Olmütz nach Wien zurückkehrte [vgl. Wr. Ztg. Nr. 233 vom 12. Oktober 1835, S. 1140: Angekommen: Den 8. Oktober. „... Ritter Brenner-Felsach, k. k. Bothschafts-Commis (Stadt Nr. 510) von Olmütz..."]. Noch im gleichen Jahre kam er an die k. k. österreichische Botschaft in Rom (ein Abreisedatum ist in der Wiener Zeitung nicht feststellbar), wahrscheinlich war Brenner-Fels ach mit Kurierpost der Botschaft gereist, deren Reisende sich nicht im Post-Protokoll-Buch „pronotiren" (s.u.) mußten. {Vgl. ]osef Frh. von Helfert, Montags-Revue, 24. Oktober 1835, Nr. 43): - „Commis" = Gehilfe (wurde im 19. Jh. vorwiegend für „Handelsgehilfe" verwendet). - Vgl. Jugendbriefe, S. 70. " Vgl. SW XVII, S. 53/10-11 (19.). Vgl. SW XVII, S. 55 f. (19.), und Anm., S. 340 (zu: 13.). Die innere Unsicherheit Stifters - noch im Mannesalter - veranlaßte ihn immer wieder, sich an viel jüngere Freunde zu wenden, um sie sogar um Rat zu fragen. Gustav Wilhelm führt dazu aus (SW XVII, S. 340): „... Es ist für Stifter charakteristisch, dass er sich an 7 und 8 Jahre jüngere so innig anschloss und ihnen seine Seele mit allem, was sie quälte, eröffnete..." - Abreise Handels: 12. 2.1836 (vgl. Wr. Ztg. Nr. 36,15. 2., S. 206: Abgereiset: 12. Februar. „Baron Handl, k. k. Gefällen-Bezirks-Official, nach Innsbruck." " Vgl. Gustav Gugitz: Unbekannte Dokumente zum Leben Adalbert Stifters. In: VASILO. Jg. 1 (1952). Folge 4, S. 81 ff. Ebenda. Ebenda. Stifter hatte nichtzieri Wohnungen, wie fälschlich angenommen wird (Gugitz, VASILO. Jg. 2.1953. Folge 3/4, S. 101), sondern konnte jene in der Teinfaltstraße 65 wegen der bevorstehen den Pfändung nicht aufgeben und nicht bewoh nen (gemeldet bis Georgi / 24. April/183 7). - Vgl. Gugitz: A. Stifter. Seine Wiener Wohnungen. Wien 1977, S. 7. Vgl. Jugendbriefe, S. 88. - Gustav Wilhelm [SW XVII, S. 60 (20.)] führt diesen Brief unter dem Datum 10. November 1836 an. Vgl. „Amtsblatt zur kaiserlich-königlich privil. Linzer Zeitung" Nr. 59 vom 26. Juli 1833, S. 75 7 f. (Inserat unter Nr. 989). - Die Eilpost-„PassagierTaxe" von Wien nach Linz betrug demnach 10 fl. 22 kr. zuzüglich Übernachtungskosten und Trinkgelder, ca. 8 fl.). Interessant im Zusammenhang mit den EilpostFahrten ist die Tatsache, daß sie erst wieder akti viert wurden (Kundmachung vom 13. 2. 1832: Amtsblatt zur Linzer Zeitung Nr. 14 vom 17. 2. 1832), als die Eröffnung der (Pferde-)Eisenbahn unmittelbar bevorstand. - Schon 1831 gab es „Eilwagens-Fahrt-Verbiindungen", z. B. nach Salzburg und Innsbruck und von Salzburg nach Gastein (Amtsblatt zur Linzer Zeitung Nr. 29 vom 11. April 1831 und Nr. 38 vom 13. Mai 1831). Der Eilwagen von Salzburg nach Gastein „wäh rend der Sommer-Monathe" (19. Mai bis 26. September) hielt in St. Johann (Pongau) über Nacht; die Fahrt kostete 6 fl. 13 kr.; auf Wunsch konnten auch „viersitzige Separat-Kaieschen" für einen Betrag von 31 fl. 28 kr. auf dieser Strecke gemietet werden, was pro Person ein Entgelt von 7 fl. 75 kr. (=8 fl. 15 kr.) ausgemacht hätte (1 fl./Gulden = 60 kr./Kreuzer). Vgl. „Kaiserlicher Königlicher Schematismus des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns für das Jahr 1836". Linz: Weinmayr, S. 15; S. 18. Ebenda, S. 16 f. (Anmerkung). Das „Pränotiren" (Vorschreiben =■ Einschreiben) im Post-Protokoll-Buch hatte einerseits den Zweck der Platzanweisung der Reisenden (die Vormerk-Nummer wurde auf dem Vormerk schein / = Fahrkarte / vermerkt), andererseits den der Kontrolle; aus diesem Grunde waren auch Ankommende (mit Unterkunfts- oder Woh nungsangabe) und Abreisende (mit Reiseziel) täglich in der „K.k. privil. Wiener Zeitung" (ab 1845 auch in der Linzer Zeitung) notiert. Neben den Fahrtkosten waren auch die Be schwernisse der Fahrtdauer für die Reisenden nicht gerade erbaulich, dauerte doch eine Eilwa genfahrt von Wien nach Linz 22 bis 24 Stunden, von Linz nach Salzburg 15 bis 16 Stunden und von Linz nach Innsbruck 34 bis 36 Stunden (vgl. Ernst Forstner: Die Post in Linz bis zur Einführung der Briefmarke 1850. In: „Philalentia '79". Brief-

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