über das weitere Schicksal des Bahnprojektes findet sich späterhin le diglich ein Aktenstück^®; eine Eingabe des Ing. Miller an das Handelsministe rium vom 28. Juni 1893, in dem dieser um Bewilligung einer Projektänderung (Um stellung auf elektrischen Betrieb, Ausfüh rung mit einer Spurweite von 76 cm an Stelle der früheren Spurweite von 1 m) ansuchte. Weiters heißt es dort: „Bis nun ist es... nicht gelungen, die Finanzierung der projectierten Dampf-Zahnrad-Bahn durchzuführen..." Es ist damit kJar, daß die Ausführung der Bahnpläne an der Unmöglichkeit ihrer Finanzierung scheiterte. Man kann dabei gar nicht sagen, daß etwa die Aus führung an der Haltung der Gemeinde scheiterte, zumal auch trotz entsprechen der Recherchen®^ nicht feststellbar war, welche Haltung Kurfonds, Wirerstiftung und Ischler Sparkasse zur Anfrage des Bürgermeisters einnahmen. Freilich ist auch denkbar, daß die mangelnde Finan zierungsbereitschaft auf andere Ursa chen zurückzuführen ist; etwa wenn man sich vergegenwärtigt, daß die Bahn durch ein persönliches Jagdgebiet des Kaisers führen sollte. Allerdings fehlt es für solche Einflüsse oder Annahmen an jedem aktenmäßigen oder gar literari schen Anhaltspunkt. So unterblieb die Ausführung dieses Bahnprojektes, während sich die weite ren Schicksale des Ing. Miller im Dun keln verlieren. Ob man es bedauern soll, daß diese Bahn ungebaut blieb, kann man schwer entscheiden; einerseits wäre heute die Bahn - wie jene auf den Schaf berg - eine echte Fremdenverkehrsat traktion, andererseits hätten sie und der projektierte Hotelbau auf der Hütteneck alpe ein Stück Natur mehr zerstört. Quellenverzeichms Das Bahnprojekt wurde - soviel zu sehen ist gerade bis jetzt nur von Prohaska (Geschichte des Badeortes Bad Ischl 1823-1923. Linz 1924. S. 55) erwähnt. Er benutzte die „Ischler Woche", das Ge meinderatsprotokoll vom 8. Oktober 1890, nicht aber die in Anm. 7 erwähnten Quellen. I. Im Verkehrsarchiv erliegen folgende ein schlägige Akten des Handelsministeriums: 19.236/889 - Ing. Miller beantragt Vorkon zession für Hütteneck-Eisenbahn. 36.469/889 - Bericht der oö. Statthalterei. 14.709/890 - Ing. Miller beantragt unter Vor lage des Detailprojektes die Anordnung der Trassenrevision. 30.328/890 - Bericht der oö. Statthalterei über die Trassenrevision (in diesem Akte erliegt das De tailprojekt samt allen Plänen und Unterlagen). 34.615/890 - Ministerpräsident Graf Taaffe wg. Benennung der Eisenbahn als ErzherzoginMarie-Valerie-Eisenbahn. 39.337/890 - oö. Statthalterei legt ergänzende Stellungnahme der Hofjagdleitung vor (die letzten drei HMZl. bilden ein einziges, im übrigen gemein sam erledigtes Aktenkonvolut). 50.558/890 - Einsichtsakt Zl. 4683/890 des Ministeriums des Inneren wegen Namensgebung der Bahn. 34.199/893 - Ing. Miller wegen allfälliger Elektrifizierung der Eisenbahn. II. Im Oö. Landesarchiv liegt gleichfalls ein Konvolut Akten der ehemaligen oö. Statthalterei, bestehend aus folgenden Aktenstücken: 7721/889 - Handelsministerium wegen Erhe bung der perönslichen Verhältnisse des Ing. Miller (= Erledigung in HMZl. 19.236/889). 9524/889 - Ing. Miller legt Karte des Bahnpro jektes vor. 10.500/889 - Magistrat Budapest berichtet über persönliche Verhältnisse Millers (urschrift lich dem Handelsministerium vorgelegt, in HMZl. 36.469/889 jedoch nicht mehr vorhanden). 11.771/889 - Bezirkshauptmannschaft Gmunden berichtet über das Bahnprojekt; Bericht HMZl. 34.199/893. Bei der Sparkasse Bad Ischl konnten keine Un terlagen über das Bahnprojekt aufgefunden werden.
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