österreichischen Statthalterei" zur Erhe bung der persönlichen Verhältnisse des Antragstellers und zur Beschallung einer Übersichtskarte, aus welcher die geplan te Linienausführung zu ersehen wäre. Die oberösterreichische Statthalterei führte diese Erhebungen durch und legte sodann mit Bericht vom 22. August 1889" das Gesuch Millers mit dem Be merken vor, daß nach ihrer Meinung kei ne Anstände gegen die Erteilung der Vor konzession bestünden. Ihrem Berichte waren ein Bericht des Budapester Magi strates über die persönlichen Verhältnis se Millers und Äußerungen der Gemeindevorstehung von Bad Ischl und der Be zirkshauptmannschaft Gmunden beige legt, die sich jedoch in den Ministerialakten leider nicht erhalten haben. Dies ist deshalb zu bedauern, weil der Bericht des Budapester Magistrates die einzige eruierbare Quelle zur näheren Beurtei lung der Person des Bauwerbers gewesen wäre. Das Idandelsministerium holte noch die Stellungnahme des Ministeriums des Inneren und des Reichskriegsministe riums ein, die aber gleichfalls keine Ein wendungen gegen das Bahnprojekt er hoben, und erteilte sodann schließlich am 13. Oktober 1889 die erbetene Bewilligung zur Vornahme technischer Vorarbeiten für eine Lokalbahn ge mischten Systems vom rechten Traunufer bei Ischl bis zur Dachsteinaussicht auf der Hütten eckalpe im Sinne des Eisenbahn-Concessionsgesetzes vom 14. September 1854... auf die Dauer von sechs Monaten... Ing. Miller begann sodann noch im Jahre 1889 an Ort und Stelle mit den er forderlichen Vermessungsarbeiten", da er offensichtlich beabsichtigte, bereits im nächsten Jahre mit den Bauarbeiten zu beginnen. Wie aus einer Notiz im „Ischler Wochenblatt" vom 8. Dezember 1889 zu entnehmen ist, sollte die Trace... von einem noch zu bestimmen den Punkte des rechten Traunufers über Rei terndorf längs der Perneckerstraße auf der öst lichen Lehne des Brunnerberges (Groß- oder Hochleiten) geführt werden, übersetzt oberhalb der Rosa-Wasserfälle den Sulzbach und er reicht, an dem südwestlichen Abhänge des Mit terberges emporsteigend, die Reinfalzalpe, um, in dem dort durch die Terrainverhältnisse vor gezeichneten Wege weitergeführt, auf der Hüt teneckalpe zu enden. Der ungenannte Verfasser berichtete weiters, daß die bisherigen Aufnahmen ein unerwartet günstiges Resultat erge ben hätten, da „der Bahnkörper ohne Zu hilfenahme großer kostspieliger Kunst bauten hergestellt werden kann", und schloß sodann seinen Artikel mit den Worten: Hoffentlich läßt das nächste Frühjahr nicht allzulange auf sich warten und ermöglichen die Witterungsverhältnisse eine baldige Wieder aufnahme der Arbeiten, sodaß die ursprüngliche Absicht des Herrn Concessionärs, noch im Herbste 1890 auf Hütteneck zu fahren, sich ver wirklichen kann. Das Project begegnet der all gemeinen Sympathie in weitesten Kreisen und verdient seitens der heimischen Bevölkerung ganz gewiß jegliche Unterstützung als ein die localen Interessen namentlich förderndes Unter nehmen. Währenddessen war Ing. Miller be reits mit der Ausarbeitung eines Detail projektes befaßt, nachdem ihm das Han- " Vgl. dazu OÖSt. ZI 7721/889,9524/889,10500/ 889 und 11771/889. Ausfertigung mit den (teilweise fehlenden) Bei lagen in HMZl. 36.469/889. " Siehe OÖSt. Zl. 14.504/889 betreffend Betrauung der Ing. Haas und Klein-Neusiedl mit den Bauarbeiten.
RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2